Wenn Deutsche Meisterschaften im Schwimmen anstehen, dann sind auch Ex-Gmünder am Start. Nicht anders war dies bei den den nationalen Kurzbahn-Titelkämpfen in Essen. Vor allem Kerstin Vogel war maßlos enttäuscht, dass sie sich nicht für die Kurzbahn-EM in Istanbul qualifizieren konnte.
Die Kurzbahn-Europameisterschaften in Istanbul (10. bis 13. Dezember) werden ohne die Ex-Gmünderin stattfinden. An ihrer neuen Trainingsstätte belegte Kerstin Vogel bei der EM-Qualifikation nach 30,36 Sekunden lediglich Platz fünf. Da war der Traum vom vorweihnachtlichen Trip an den Bosporus geplatzt und Kerstin Vogel stinksauer. Mit 30,22 Sekunden ging das Ticket weg, eine Zeit, die Kerstin Vogel vor zwei Wochen beim Weltcup in Berlin mit genau 30,00 Sekunden schon einmal unterboten hatte. Ihre beste Platzierung erreichte sie als Dritte mit 1:05,74 Minuten über 100 m Brust und blieb auch hier (wie über die 50-Meter-Strecke) unter der vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) geforderten Normzeit für Istanbul. Über 50 m Freistil belegte Kerstin Vogel nach 25,62 Sekunden Platz acht. Dagegen verpasste sie das Finale über 100 m Lagen nach 1:03,06 Sekunden nur um sechs Hundertstelsekunden. Ausgerechnet ihre fünf Jahre jüngere Schwester Annika Vogel (Telekom-Post SG Köln) warf sie aus dem Finale.
Doch es gab auch Grund zum Jubeln für Kerstin Vogel in Essen. Denn über 4x50m Freistil holte sie sich mit der SG Essen in neuer deutscher Rekordzeit von 1:40,20 Minuten den Titel. An einer weiteren nationalen Bestmarke war sie im Vorlauf über 4x50m Lagen mit ihrem Essener Team beteiligt, das dort 1:50,19 Minuten benötigte. Doch im Finale (ohne Kerstin Vogel) wurde diese Zeit bereits wieder von der SG Essen auf 1:48,35 Minuten gesteigert.
Norm verpasst
Im vergangenen Jahr konnte sich völlig überraschend Florian Abele (SV Nikar Heidelberg) für die Kurzbahn-EM in Rijeka qualifizieren. Nun liebäugelte er mit einem ähnlichen Coup, doch nach 2:08,29 Minuten (exakt seine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr) stand fest, dass es nichts wird aus einer Teilnahme an den diesjährigen Titelkämpfen in Istanbul. Der Chemiestudent belegte Rang drei und verpasste auch die geforderte Norm. Über 100m Brust steigerte er im Vorlauf seinen Hausrekord auf 59,12 Sekunden und wurde dann im Finale mit 59,35 Sekunden Fünfter. Eine Disqualifikation kassierte er nach einem Regelverstoß im Finale über 50m Brust.
Auf dem Siegerehrungstreppchen stand auch Daniel Seifert (VfL Sindelfingen), der seinem Team mit einem grandiosen Rennen über die Teilstrecke der 50m Kraul in rekordverdächtigen „fliegenden“ 22,01 Sekunden bei einer Gesamtzeit von 1:38,18 Minuten über 4x50m Lagen einen hervorragenden dritten Platz sicherte. Vierter wurde er nach 1:29,53 Minuten über 4x50m Freistil mit dem Sindelfinger Quartett, in dem er auf Position zwei schwimmen 22,12 Sekunden benötigte. Auch in seinen Einzelrennen bot er mit 22,81 Sekunden über 50m und vor allem 50,33 Sekunden über 100m Freistil (Platz 19 und 32) eine gute Leistung, wie auch mit 24,82 Sekunden über 50m Schmetterling (Rang 21). Svenja Gerstenberger (SSG Reutlingen/Tübingen) konnte sich nach 4:16,20 Minuten über über 400m Freistil über einen nie für möglich gehaltenen sechsten Rang freuen, verfehlte aber (im Gegensatz zu allen anderen Rennen) ihre persönliche Bestzeit knapp. Rang zwölf gab es für sie mit 2:01,63 Minuten über 200m und 17:03,56 Minuten über 1500m Freistil. Zu gerne hätte die Studentin, die im Januar für ein halbes Jahr nach Port Elizabeth in Südafrika an die dortige Uni gehen wird, über den „langen Kanten“ die 17 Minuten geknackt. Über 100m Freistil belegte sie nach 57,52 Sekunden Rang 25. „Diese Strecke ist einfach zu kurz für mich um weiter nach vorne zu kommen“, meinte sie nach dem Rennen.