Der Gmünder Schwimmverein hat die Überlegungen zum Bau einer Traglufthalle endgültig ad acta gelegt. Solche Überlegungen gab es sowohl fürs Freibad Bettringen als auch für die Anlage im Schießtal. Das Engagement gilt jetzt den Überlegungen der Stadt, das Hallenbad zu sanieren oder neu zu bauen.
Nach wie vor fehlen dem Schwimmverein Wasserflächen, um dem Nachwuchs das nötige Training zu ermöglichen. Das sagt Vorsitzender Roland Wendel. „Wir haben 600 Kinder und Jugendliche unter 18, die aktiv schwimmen, manche ein- bis zweimal in der Woche, die erste Mannschaft sogar neunmal.“ Die Bahnen im Hallenbad reichen deshalb längst nicht aus. Der Verein hatte angeboten, das Bettringer Freibad zu überdachen und langfristig zu sichern. Dagegen sprachen sich Bürgerinitiative und Ortschaftsrat aus. Auch eine Traglufthalle über dem Sportbecken im Schießtal wurde nicht realisiert. Im Gemeinderat gab es Bedenken wegen der thermischen Qualitäten einer solchen Lösung.
Der Vorstand des Schwimmvereins will seine Fachkenntnis nun bei den Planungen für die Zukunft des Hallenbads einbringen. Der Vorsitzende ist zufrieden darüber, „dass es einen engen Kontakt zur Stadt gibt, dass uns Bürgermeister Dr. Joachim Bläse zu den Gesprächen eingeladen hat“.
Skeptisch steht Wendel aber Überlegungen gegenüber, das Hallenbad für mehr als zehn Millionen Euro zu sanieren. Dazu müsste das Bad vielleicht ein Jahr lang geschlossen werden. „So etwas wäre der Tod des Gmünder Schwimmvereins“, so Wendel. Man bräuchte in jedem Fall alternative Schwimmflächen.
Kritisch sieht er auch die weitere Möglichkeit, die das Bad Uracher Planungsbüro Fritz Verwaltung und Gemeinderat vorgelegt hat, am bestehenden Standort für 15,3 Millionen Euro ein Bad mit reduziertem Raumprogramm neu zu bauen. „Das wäre ein großer Rückschritt, wir wären wieder in der Zeit vor 1970.“ Ein 25-Meter-Becken ohne weitere Nichtschwimmerbecken sei wenig hilfreich. Auf Dauer günstiger – auch in finanzieller Hinsicht – ist nach Ansicht Wendels ein Hallenbad auf dem Gelände des Schießtalfreibads. „Das vermeidet doppelte Unterhaltskosten, ist die Zukunft“, so der Schwimmvereinsvorsitzende. Schwäbisch Hall habe dies realisiert und fahre gut damit. Dieses Bad wäre mit geschätzten 13 Millionen Euro auch nicht wesentlich teurer als die Sanierung, günstiger als ein kleiner Neubau an der Goethestraße.
Die Uracher Planer, die unter anderem schon das neue Schorndorfer Bad und die Modernisierung der Göppinger Barbarossa-Thermen geplant haben, kamen bei der Präsentation im Oktober zu dem Schluss, „dass alle Standortvarianten im Bereich des Schießtal-Freibades ihre Probleme haben“. Sie sind überzeugt, dass neben dem bisherigen Standort und dem Schießtal noch über weitere Standortmöglichkeiten im Stadtgebiet diskutiert werden sollte.