Aus der anfänglichen Euphorie ist inzwischen ein ängstliches Bangen geworden. Die Situation vor der Endrunde um die Deutschen Mannschafts-Meisterschaften in der Oberliga Baden-Württemberg am Wochenende in Leonberg ist für den Schwimmverein Schwäbisch Gmünd alles andere als rosig. Nicht nur die Abstiegslage in den höheren Ligen, die auch Auswirkung auf die Oberliga Baden-Württemberg haben wird, hat dem SV Gmünd die anfänglich gute Stimmung nach dem ersten Durchgang vor zwei Wochen im Gmünder Hallenbad gründlich verdorben. Zahlreiche Ausfälle im Training wegen diverser Krankheiten trugen zudem dazu bei, dass die Verantwortlichen beim SVG inzwischen eher Richtung Tabellenende im Zehnerfeld der Liga schauen als einen Blick auf die Konkurrenz auf den Plätzen vor dem Männer- und Frauenteam verschwenden.
Beide Mannschaften liegen nach der Vorrunde zwar auf Rang sechs, doch es besteht die theoretische Möglichkeit, dass es schon den Tabellensiebten treffen kann, der dann den Gang in die Württemberg-Liga antreten muss. „Als Achter ist die Gefahr schon recht groß, dass man absteigt“, mutmaßt Martin Rademacher. Abhängig ist das Szenarium von der Situation in der Ersten und der Südgruppe der 2. Bundesliga sowie von der Abstiegsrunde zur zweiten Liga. Stets zieren Vereine das Tabellenende, deren Abstieg sich bis in die Oberliga Baden-Württemberg und darüber hinaus auswirken könnte. „Wir geben uns auf keinen Fall geschlagen und werden kämpfen“, sagt SVG-Trainer Rademacher.
Recht eng kann es bei den Gmünder Frauen werden. Hier beträgt der Vorsprung zum badischen TV Bühl gerade 387 Zähler. Danach klafft aber eine Lücke von genau 1 111 Punkten zwischen dem SVG (16 942 Punkte) und dem SSV Weingarten. Etwas komfortabler ist auf den ersten Blick das Polster der SVG-Männer nach 18 103 Punkten aus der Vorrunde mit einer Differenz von 1 177 Punkten zur SU Neckarsulm – die wiederum aber nur mit 98 Zählern Rückstand die SG Schwarzwald-Baar-Heuberg als Neunten dicht im Nacken hat. Auf alle Fälle müssen die Neunt- und Zehntplatzierten den Weg in die Württemberg-Liga antreten. Dabei trifft den Schwimmverein vor allem der Ausfall des verhinderten Philipp Sobl, der in der Vorrunde mit 3 149 Zählern der beste Punktesammler war. Dafür kommt Berkay Alkoyak in die Mannschaft. „Ich hoffe, er kann den meisten Teil der Punkte kompensieren“, gibt sich Martin Rademacher optimistisch, dem zudem auch wieder Henning Mühlleitner zur Verfügung steht. Dafür muss er krankheitsbedingt auf Eric Wendel verzichten. Neben den beiden „Rückkehrern“ sollen Danilo Sampson, Maximilian Forstenhäusler, Hans-Peter Gratz, Timo Herklotz. Benedikt Krause, Hannes Röhrle, Niklas Seitler und Kevin Tellbach für die nötigen Punkte sorgen. „Aber wir müssen damit rechnen, dass wir rund 1 000 Punkte weniger sammeln könnten“, lautet die Rechnung des SVG-Trainers.
Viele Ausfälle bei den Frauen
Um einiges prekärer sieht es für den Schwimmverein bei den Frauen aus. „Wenn wir am vergangenen Wochenende hätten antreten müssen, hätten wir keine Mannschaft stellen können“, musste Martin Rademacher vor Wochenfrist eine ganze Reihe von Krankheitsausfällen im Training verkraften. Inzwischen liegen lediglich noch Sandra Zeck und Sina Heindl flach und fallen definitiv aus. Neben Christina Rollny als die Nummer eins mit 3 130 Punkten in der Vorrunde vertraut man auf Lara Jäckle, Denise Lachnit, Nathalie Mackintosh, Isabel Mansel, Carina Matussek, Anna Schuler, Franziska Vester und Isabell Vester. „Wenn alles so bleibt, sollte in beiden Fällen Platz sieben zum Klassenerhalt reichen“, wagt der Gmünder Trainer Martin Rademacher eine erste optimistische Prognose. Keinerlei Probleme mit dem Tabellenende haben die Nachwuchs-Teams des Schwimmvereins beim Württembergischen Finale der Jugend-Mannschafts-Meisterschaften, das in Stuttgart-Bad-Cannstatt über die Bühne gehen wird. Die männliche Jugend schwamm sich als drittbestes Team des Landes mit 6 044 Punkten in die Entscheidung. Mit nur zwölf Zählern Vorsprung zur SSG Reutlingen/Tübingen und lediglich 189 Punkten Rückstand zum Vize SSV Ulm 1846. Den zweiten Rang hatte auch die weibliche Jugend des SVG nach der Bezirksrunde vor zwei Wochen mit 9 341 Punkten inne. Und zwar mit einem klaren Abstand zum VfL Waiblingen als Meisterschaftsfavorit (10 202), aber auch nur 103 Zählern Vorsprung zu Verfolger SSG Reutlingen/Tübingen auf Platz drei.
Zweimal auf dem Treppchen?
„Mit beiden Teams auf dem Siegerehrungstreppchen zu stehen, wäre ein großer Erfolg“, lautet die Vorgabe der Gmünder Verantwortlichen für den Wettbewerb der Jahrgänge 1998/99. Dabei sollen bei der männlichen Jugend Luis Anderle, Philip Bleicher, Marcel Dröden, Christoph Forstenhäusler, Per Kleinschmidt, Berend Kögler, Pascal Plijs, Kai Schulz und Nils Wendel zum Einsatz kommen. Bei der weiblichen Jugend stehen Sophia Anderle, Lea Botsch, Kim-Laura Frey, Viana Herzer, Lisa Luther, Luca Manzke, Lisa Schulz, Franziska Vester, Katharina Wagner und Leonie Zoller im Aufgebot.