Die Erfolgsgeschichte des Schwimmverein Schwäbisch Gmünd bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften setzt sich fort. Henning Mühlleitner und Maximilian Forstenhäusler sorgten für vier Titel und eine Vizemeisterschaft des SVG. Ein Erfolg, den es in der Geschichte des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd bei Deutschen Jahrgangsmeisterschaften wohl noch nie gegeben hat. Zumindest konnte sich auch keiner der alten „Recken“ im Verein an eine derartige Bilanz erinnern. Verantwortlich für den Höhenflug war in erster Linie Henning Mühlleitner, der dreimal im Jahrgang 1997 zum Sieg kam und einmal Zweiter wurde. Im gleichen Jahrgang gelang auch Maximilian Forstenhäusler ein Coup mit einem Titel. Sieben SVG-Vereinsrekorde rundeten die mehr als gute Bilanz des SVG bei den Titelkämpfen in Berlin ab. „Das ist eine gute Basis für die Zukunft“, lautete das Fazit von SVG-Trainer Patrick Engel.
Einmal mehr war es Henning Mühlleitner, der für Überraschungen sorgte und dabei die Hausrekorde beim Schwimmverein geradezu pulverisierte. So auch im Finale über 200m Freistil. Nach einem eher gemütlichen „Aufgalopp“ mit 1:54,82 Minuten im Vorlauf lieferte er sich einmal mehr einen packenden Zweikampf mit einem Konkurrenten, der ihm aber zu Beginn des Rennen sein wenig enteilt war. Doch 1:51,96 Minuten waren eine grandiose Vorstellung, der dabei seine Bestmarke um 1,15 Sekunden verbessern konnte. Der Lohn war ein ausgezeichneter Platz und der Anspruch auf einen Platz in der deutschen 4x200m-Freistilstaffel bei den Junioren-Europameisterschaften im niederländischen Dordrecht (9. bis13. Juli) als das große Saison-Highlight für den Gmünder, der seit August vor allem in Saarbrücken trainiert. Zumal er auch über diese Strecke die vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) geforderte Norm (1:52,20 Minuten) unterbieten konnte.
Als Henning Mühlleitner zum Rennen über die 200m Freistil ins Wasser sprang, hatte er bereits seinen dritten Titel im Rahmen der Meisterschaften in der Tasche. Dabei konnte er sich den vermeintlich schnellsten Lauf über 800m Freistil im abendlichen Finalabschnitt in aller Ruhe anschauen, hatte er doch am Vormittag bereits 8:12,01 Minuten vorgelegt. Eine Marke, die selbstverständlich SVG-Vereinsrekord bedeutete. Am Ende war keiner der Konkurrenten schneller und der 16 Jahre alte Schüler konnte erneut über einen ersten Platz jubeln. Seinen letzten Einsatz in einer überaus erfolgreichen Woche mit einem strammen Wettkampfprogramm hatte er zum Abschluss der Meisterschaften im Finale der besten Akteure aller Jahrgänge (1994 bis 1997) über 200m Freistil. Da war das meiste Pulver verschossen und so gab es in 1:53,04 Minuten einen vierten Platz. Mit Vereinsrekorden über 400m (3:53,94) und 1500m Freistil (15:33,33) hatte er sich zuvor bereits sein JEM-Ticket und zwei Titel gesichert. „Traumhaft – vier Starts, drei Titel und einmal Zweiter. Besser kann man es nicht machen“, jubelte nicht nur Patrick Engel.
Vor der Qual der Wahl stand Maximilian Forstenhäusler, der am liebsten zweimal innerhalb kurzer Zeit ins Wasser gesprungen wäre, doch er sollte sich auf ein Rennen konzentrieren. So ging er im Finale über 100m Schmetterling an den Start und verzichtete auf das über 200m Freistil. Mit 56,96 Sekunden kam er dabei als Siebter ins Ziel. Verzichten musste er auch auf sein ursprünglich geplanten Einsatz über 400m Lagen. Die Anstrengungen der langen Titelkämpfe forderten ihren Tribut und Patrick Engel musste seinen Schützling wegen Halsbeschwerden abmelden. Der hatte aber mit seinem Sieg über 200m Lagen im Verlaufe der Meisterschaften in SVG-Vereinsrekordzeit von 2:07,10 Minuten ebenfalls einen Titel verbuchen können.
Haarschaf am Finale über 100m Brust schrammte im Jahrgang 1998 Lisa Schulz als Elfte vorbei. Nach 1:17,09 Minuten fehlten ihr nur 14 Hundertstelsekunden zu ihrem zweiten Endlauf im Rahmen der Titelkämpfe. Zuvor hatte sie über die doppelt so lange Distanz einen guten achten Rang belegt. Zum Abschluss der Meisterschaften in Berlin waren noch zwei weitere Gmünder im Einsatz. Dabei belegte Neuzugang Jonas Schebesta im Jahrgang 1999 in starken 56,15 Sekunden Rang 17 über 100, Freistil. Der ein Jahr ältere Per Kleinschmidt kam über diese Distanz in 55,43 Sekunden auf Platz 27 ins Ziel. Er hatte mit Vereinsrekord in 59,37 Sekunden über 100m Rücken, was ihm Rang fünf einbrachte, ) sein bestes Ergebnis in Berlin.
© Gmünder Tagespost 22.06.2014