Es war ein Duell auf Biegen und Brechen, was sich die Männer des Schwimmveriens Schwäbisch Gmünd bei den Deutschen Mannschafts-Meisterschaften in der Südgruppe der 2. Bundesliga lieferten. Am Ende landete der Liga-Neuling beim Wettkampf in Gelnhausen auf dem vierten Platz. „Das war Spannung pur“, musste Coach Patrick Engel nach den 26 Rennen seiner zehn Mannen beim Durchgang in Gelnhausen erst einmal tief durchatmen. Mit 15334 Zählern wurde die Hochrechnung des Gmünder Trainers von knapp 16000 Punkten zwar verpasst, aber als Aufsteiger und Neuling in der Liga am Ende auf Rang vier zu liegen, war aller Ehren wert. Dabei setzte vor allem Gastgeber SV Gelnhausen den Gmündern mächtig zu. Einen Kampf, dem man sich am Ende mit einem Rückstand von 2987 Punkten knapp beugen musste. Auf den Plätzen eins und zwei lagen die SG Regio Freiburg (16431 Punkte) und die SSG Reutlingen/Tübingen (16143 Punkte).
Im Feld aller 36 Zweitligisten in Deutschland landeten die Gmünder damit auf einem guten Rang 15. Mit dieser Leistung setzte sich der Schwimmverein im Süden erst einmal in der zweiten Liga fest und kann einigermaßen beruhigt der nächsten Saison entgegen schauen. Auch wenn immer wieder das Damoklesschwert und der Super-Gau über dem SVG schwebt, dass mit Henning Mühlleitner und Per Kleinschmidt zwei der Hauptakteure den Verein in Richtung Saarbrücken und Erstligist SSG Saar Max Ritter verlassen könnten. „Dann müssen wir diä¤ften angreifen“, sieht auch SVG-Vorstand Roland Wendel diese Gefahr. „Aber wir haben gute Nachwuchskräfte“, sieht er Patrick Engel mit seiner Mannschaft aber auf einem guten Weg.
„Es war eine solide Leistung“, lautete das Urteil des Trainers zu der Vorstellung in Hessen. Allerdings hakte es doch das eine oder andere Mal. Die diversen Krankheiten im Vorfeld zeigten doch noch ein paar Nachwirkungen. Dies machte sich vor allem bei Henning Mühlleitner bemerkbar. Weiter das Sorgenkind im Team ist Per Kleinschmidt, der derzeit einfach nicht in die Gänge kommt. Was vor allem auf das stark erweiterte Trainingsprogramm in Saarbrücken zurückzuführen ist. „Noch tut er sich schwer, dies zu verkraften“, hat Patrick Engel festgestellt, der aber auf der anderen Seite mit Julian Morassi, Marvin Broer und Jonas Schebesta ein Trio in den Reihen hatte, das im vergangen Jahr zum Schwimmverein gewechselt ist. „Sie passen super in die Mannschaft und waren sehr wertvoll für uns.“ Dazu kam der kurz vor der Runde verpflichtete Schweizer Felix Kempter als weitere Verstärkung.
Bester Punktesammler war erwartungsgemäß Henning Mühlleitner mit 2730 Zählern. Zudem sorgte er mit 3:54,34 Minuten über 400m Freistil auch für die beste Einzelleistung in seinem Team. Außerdem war der Junioren-Staffel-Europameister über 200m Freistil (1:52,64 Minuten), 200m Rücken (2:04,68 Minuten) und 400m Lagen (4:29,70 Minuten) im Einsatz. „Wir dürfen auch nicht ständig von ihm neue Bestmarken erwarten, er muss auch einmal Luft holen können“, übte Patrick Engel auch Nachsicht mit dem im Wasser derzeit viel beschäftigten Gmünder. Für den einzigen Vereinsrekord in Gelnhausen war Maximilian Forstenhäusler verantwortlich. Er schraubte die Marke über 100m Schmetterling auf 55,88 Sekunden und blieb damit zwölf Hundertstelsekunden unter der Bestzeit, die Philipp Sobl vor etwas mehr als sechs Jahren aufgestellt hatte. Mit seinen 1:06,25 Minuten über 100m und 2:21,16 Minuten über 200m Brust sowie 2:04,23 Minuten über 200m Lagen kam Maximilian Forstenhäusler auf 2555 Punkte. Auch er bewegt sich wie Henning Mühlleitner auf einem sehr hohen Niveau und da sind Bestmarken nicht mehr immer an der Tagesordnung.
Ebenfalls die vier maximal erlaubten Einsätze hatte Marvin Broer, der dabei auf 2154 Punkte kam. Er sprang über 100m Rücken (1:00,31 Minuten) und 200m Schmetterling (2:15,88 Minuten) sowie 200m (2:15,41 Minuten) und 400m Lagen (4:47,66 Minuten) ins Wasser. Neuzugang Felix Kempter kam mit 52,23 Sekunden über 100m und 1:55,39 Minuten über 200m Freistil sowie 1.08,93 Minuten über 100m Brust auf 1799 Zähler. Auch Per Kleinschmidt hatte drei Rennen, die 1687 Punkte einbrachten. Mit 16:36,84 Minuten deutete er seine Möglichkeiten an, Dazu kamen 1:00,10 Minuten über 100m und 2:11,25 Minuten über 200m Rücken. Eine starke Vorstellung bot Eric Wendel mit für ihn starken 4:06,80 Minuten über 400m und 16:15,21 Minuten über 1500m Freistil, die 1298 Zähler einbrachten.
„Edelsprinter“ – und mit seinen 25 Jahren der „Oldie“ im Team – Simon-Harvey Trünkle steuerte mit 24,23 Sekunden über 50m und 53,79 Sekunden über 100m Freistil 1173 Punkte zum Gesamtergebnis bei. Für Julian Morassi waren es in 1:00,91 Minuten über 100m und 2:14,19 Minuten über 200m Schmetterling 1033 Punkte. Einmal im Einsatz war Jonas Schebesta in 25,38 Sekunden über 50m Freistil und für die es 511 Punkte gab. Etwas nervös war Nils Wendel bei seinem Debüt in der ersten SVG-Mannschaft bei diesen Titelkämpfen. Er erhielt für 2:38,10 Minuten über 200m Brust 444 Punkte.
© Gmünder Tagespost 08.02.2015 21:19:37