Die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften können kommen. „Wir sind gerüstet“, lautete das Fazit von Patrick Engel im Hinblick auf die nationalen Titelkämpfe in knapp zwei Wochen in Wuppertal (19. bis 22. November). Das Team des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd zeigte sich bei seiner Generalprobe mit Heimvorteil bei den Württembergischen Kurzbahn-Meisterschaften am Wochenende bereits in guter Form.
„Von einigen Leistungen bin ich sehr angetan“, meinte der SVG-Trainer. Vor allem die Topkräfte Maximilian Forstenhäusler, ein wieder zu alter Form gefundener Per Kleinschmidt (der gar für einen Vereinsrekord sorgen konnte) sowie Lisa Schulz, Carolin Morassi und Neuzugang Katharina Bopp hatte er dabei im Visier. Dazu wird sich dazu auch noch Henning Mühlleitner gesellen, der die Titelkämpfe im Gmünder Hallenbad sausen ließ und statt dessen in Saarbrücken seine Trainingsbahnen zog. Zudem fielen kurzfristig Neuzugang Marco Kraus und Marvin Broer (die vor allem in Staffeln eine Verstärkung gewesen wären) wegen Krankheit aus.
Am Ende verbuchte der Schwimmverein fünf Titel und damit einen mehr als im Vorjahr. Was aber noch mehr Laune machte, waren die stolzen acht Vizemeisterschaften und sieben dritten Plätze. „Und wenn dann auch noch Henning Mühlleitner mit von der Partie gewesen wäre ...“, sinnierte Patrick Engel. Der SVG hätte dann sicher dem 1. SC Ravensburg mehr Paroli beim Duell um Platz eins im Lande geboten. Aber gegen den „Überflieger“ Dominik Franke bei den Oberschwaben war an diesem Wochenende kaum ein Kraut gewachsen. Acht Einzeltitel (darunter vier über alle vier 50m-Strecken) und zwei Staffelerfolge waren beachtenswert. Dahinter kam dann schon der Schwimmverein mit seinen fünf Einzeltiteln und die SSG Reutlingen/Tübingen, die lediglich einen Einzeltitel und dafür vier in den Staffeln ergattern konnte.
Forstenhäusler, Morassi und Schulz sorgen für Gmünder Erfolge
Während bei Ravensburg die Last der Titel im Prinzip auf einer Schulter ruhten, waren die fünf beim SVG auf ein Trio verteilt. Maximilian Forstenhäusler holte zwei, wie auch Carolin Morassi, Einer ging an Lisa Schulz. „Das waren schon ein paar gute Sachen dabei, auch bei unseren Athleten in der zweiten Reihe“, freute sich Patrick Engel. Eine beeindruckende Vorstellung aus Gmünder Sicht bot Maximilian Forstenhäusler, der am Sonntagnachmitag innerhalb von 25 Minuten zwei Titel und eine Vizemeisterschaft einfuhr. Zunächst siegte er in 1:54,94 Minuten über 200m Freistil. Es folgten 2:06,82 Minuten über 200m Lagen, ehe er knapp geschlagen über 100m Schmetterling in 57,17 Sekunden Vizemeister wurde. Im Vorlauf über die 200m Freistil schrammte er in 1:50,92 Minuten nur um 21 Hundertstelsekunden am Vereinsrekord von Henning Mühlleitner vorbei. Dazu kamen noch zwei Staffeleinsätze in den nächsten 25 Minuten. Zum Umkleiden und um wieder mit trockener Badehose an den Start zu gehen, bleib da keine Zeit mehr.
Auch bei seiner Vizemeisterschaft über 100m Freistil ließ Maximilian Forstenhäusler in 50,46 Sekunden den Gmünder Vereinsrekord wackeln, der seit einem Dutzend Jahren von Holger Maier mit 50,31 Sekunden gehalten wird. Ebenfalls Zweiter wurde Maximilian Forstenhäusler in 57,17 Sekunden über 100m Schmetterling und 58,06 Sekunden über 100m Lagen. Als Dritter kam er in 23,69 Sekunden über die 50m Freistil ins Ziel.
Dagegen konnte Per Keilschmidt im Vorlauf über 100m Rücken dem fehlenden Henning Mühlleitner den Vereinsrekord abjagen. Die Marke wurde im Vorlauf um 36 Hundertstelsekunden auf 56,49 Sekunden geschraubt. „Das war ein richtiger Kracher, er ist auf einem guten Weg“, meinte Patrick Engel zu der Vorstellung seines Schützlings. Im Finale kam Per Kleinschmidt in 56,56 Sekunden ins Ziel und wurden damit Vizemeister. Wie auch in 2.05,36 Minuten über 200m Rücken. Als Dritter war er in 26,67 Sekunden über 50m Rücken im Ziel. Ebenfalls Dritter wurde in 1:56,11 Minuten über 200m Freistil Eric Wendel.
Auch Carolin Morassi ließ bei ihrem mehr als souveränen Sieg über 200m Schmetterling den SVG-Vereinsrekord wackeln. In 2:18,94 Minuten verfehlte sie die bisherige Bestzeit von Szilvia Szalai um nur 1,04 über die kräftezehrende Strecke. „Der ist durchaus bei nächster Gelegenheit möglich“, meinte Patrick Engel. Ihren zweiten Titel holte sich über 200m Rücken in 2:21:15 Minuten.
Die halb so lange Schmetterlingsstrecke sahen die Gmünderin in 1:03,85 Minuten als Vizemeisterin im Ziel. Lisa Schulz durfte sich über den Titel in 2:23,34 Minuten über 200m Lagen, der nicht unbedingt erwartet worden war. Einen dritten Rang steuerte Katharina Bopp in 2:09,04 Minuten über 200m Freistil bei. Blieben noch drei Vizemeisterschaften und zwei dritte Plätze für die diversen SVG-Quartett über 4x50m Freistil und Lagen.
© Gmünder Tagespost 08.11.2015 22:04:11