Henning Mühlleitner hat sich aller Voraussicht nach die Teilnahme bei den Europameisterschaften in London verdient: Bei der deutschen Meisterschaft schwamm er über 400 und 800 Meter jeweils auf Rang vier.
Schon seit dem vergangenen Jahr klopft Henning Mühlleitner vom Schwimmverein Schwäbisch Gmünd an die Tür zur deutschen Spitzenklasse. Nicht etwa beim Nachwuchs, sondern in der offenen Klasse. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin öffnete sich die Pforte nun mehr als einen Spalt. Mit zwei vierten Plätzen und insgesamt vier SVG-Vereinsrekorden stand der noch 18 Jahre alte Schüler einmal mehr im Rampenlicht der Gmünder Auftritte bei den Titelkämpfen. Zudem bescherte ihm vor allem seine Vorstellung im Finale über 400 Meter Freistil aller Voraussicht nach einen Platz im deutschen Team bei den Europameisterschaften, die vom 16. bis 22. Mai in der Olympiaschwimmhalle in London ausgetragen werden. „Das war richtig gut, er hat bis zum letzten Meter gekämpft“, jubelte SVG-Trainer Patrick Engel, als Henning Mühlleitner im Ziel war. In 3:50,23 Minuten schlug er als Vierter an (nach Platz zehn im Vorjahr) und dürfte damit das EM-Ticket in der Tasche haben. Zudem verbesserte er dabei seinen im Vorlauf aufgestellten Vereinsrekord nochmals um 1,94 Sekunden. Zudem erzielte er hier einen deutschen Altersklassenrekord für 19-Jährige (Jahrgang 1997). „Das Ziel war, unter 3:50,00 Minuten zu schwimmen“, sagte Engel. Immerhin kratzte Mühlleitner kräftig an dieser Marke, die vielleicht schon in London fallen kann.
Auch über 800 Meter Freistil zeigte der Gmünder ein beherztes Rennen und kam erneut als Vierter ins Ziel. In 8:02,94 Minuten war auch hier erneut ein Vereinsrekord fällig – er war 19 Hundertstel schneller als im Vorjahr. Zum Abschluss standen für ihn die 200 Meter Freistil auf dem Programm. Offenbar forderten da die vorausgegangenen Rennen ihren Tribut. 1:50,83 Minuten bedeuteten Vorlaufrang 14 und damit den Einzug in das abendliche B-Finale. Dort war dann aber endgültig der Ofen aus und der Gmünder kam auf den schwimmerischen Felgen daher. In 1:52,38 Minuten belegte er Rang 15 und war sichtlich froh, dass die Meisterschaften zu ende waren. Dabei hatte er bereits zum Auftakt der Meisterschaften am vergangenen Donnerstag als Startmann des Gmünder Quartetts über 4x200 Meter Freistil seinen SVG-Vereinsrekord über 200m Freistil auf 1:49,81 Minuten geschraubt.
Zufrieden war Patrick Engel auch mit Carolin Morassi, die nach einem etwas schleppenden Auftakt über 400 Meter Lagen immer besser in Fahrt kam und eine ganze Reihe von persönlichen Bestzeiten schwamm: Zunächst über 200 Meter Schmetterling im B-Finale auf 2:18,57 Minuten als starke Zwölfte. Knapp am Einzug ins B-Finale scheiterte sie in guten 2:23,92 Minuten als 19. über 200 Lagen. Auf 1:04,90 Minuten (Platz 39) verbessern konnte sich Carolin Morassi über 100 Meter Schmetterling. „Ihr Ziel sind die deutschen Jahrgangsmeisterschaften“, sieht Patrick Engel diesen Titelkämpfen vom 21. bis 25. Juni (erneut in Berlin) schon einmal optimistisch entgegen.
Die hat auch Maximilian Forstenhäusler im Visier, der nach einer langen Verletzungs- und Trainingspause wegen Rückenproblemen im Winter lange Zeit ausfiel. „Ich denke dass es dann wieder besser läuft“, sagte der Junioren-EM-Starter aus dem Vorjahr, der sich in Berlin ziemlich schwer tat. So sind seine Leistungen über 100 Meter Freistil (Platz 61 in 53,77 Sekunden), 200 Meter Lagen (Rang 38 in 2:11,98 Minuten) und 100 Meter Schmetterling (Platz 48 in 57,88 Sekunden) absolut kein Maßstab für ihn.
Gut hielt sich bei seiner Premiere bei deutschen Meisterschaften Patrick Dalferth, der über 100 (Rang 56 in 1:01,44 Minuten) und 200 Meter Rücken (Platz 49 in 2:15,15 Minuten) am Start war.
Nach seiner Disqualifikation im Vorlauf über 50 Meter Rücken kam Per Kleinschmidt über die doppelt so lange Distanz in 1:01,14 Minuten (Rang 51) an.
© Gmünder Tagespost 08.05.2016