Nach einem Ruhetag sprang Henning Mühlleitner vom Schwimmverein Schwäbisch Gmünd bei den Europameisterschaften in London noch einmal ins Wasser.
Doch der Ruhetag scheint dem 18 Jahre alten Schüler irgendwie nicht so recht bekommen zu sein. In seinem Vorlauf mit einer Weltklassebesetzung (angefangen vom Italiener Gregorio Paltrinieri, der keine 17 Stunden zuvor über die 1500 Meter Freistil mit seinem Europarekord von 14:34,04 Minuten nur um 3,02 Sekunden vorbei schrammte) über die 800 Meter Freistil quälte sich der Gmünder Sportler förmlich über die 16 Bahnen. Als er dann endlich im Ziel war, leuchteten an der Anzeigetafel 8:17,49 Minuten auf. Henning Mühlleitner schüttelte enttäuscht den Kopf und verließ anschließend auf dem schnellstem Wege die Schwimmhalle.Allerdings war die Zeit nicht korrekt. Er hatte bei seinem Anschlag schlichtweg die elektronische Zeitmessung nicht ausgelöst. Nach Intervention durch die deutsche Teamleitung wurde die Zeit auf 8:12,21 Minuten korrigiert. Diese Änderung änderte aber auch nichts an der Laune von Henning Mühlleitner, der damit am Ende Rang 22 belegte.Noch vor zwei Wochen hatte der Schwimmer Henning Mühlleitner bei den deutschen Meisterschaften in Berlin in 8:02,94 Minuten für einen SVG-Vereinsrekord gesorgt. Eigentlich wollte er diesen in London angreifen, doch daraus wurde dieses Mal nichts. Auch bei seinen vorherigen Einsätzen über 200 Meter (Rang 35 in 1:50,12 Minuten) und 400 Meter Freistil (Platz 20 in 3:52,22 Minuten) blieb er hinter seinen Bestleistungen zurück. Wie im Übrigen viele andere deutschen Europameisterschaftteilnehmer ebenfalls ihre vorherigen Bestleistungen in der EM nicht erreichen konnten.
„Diese Entwicklung müssen wir bei den Heimtrainern nachfragen und analysieren“, kündigte Chef-Bundestrainer Henning Lambertz am Rande der Europameisterschaft bereits an. Dies gilt unter anderem auch für Maxine Wolters (SG Bille Hamburg). Die Tochter der ehemaligen Gmünder Spitzenschwimmerin Marion Zoller kam bei ihrem zweiten Start in London über 200 Meter Lagen in 2:16,66 Minuten als 21. ins Ziel.
Für Henning Mühlleitner (und auch Maxine Wolters) ist die Europameisterschaft damit beendet. Beide bleiben aber noch bis zum Ende der Titelkämpfe in der britischen Hauptstadt und werden bei den Entscheidungen dann auf der Tribüne sitzen.
© Gmünder Tagespost 19.05.2016 16:54