Damit war nicht zu rechnen: Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im Berliner Europapark fischte Patrick Dalferth gleich zweimal Edelmetall in der Juniorenwertung aus dem 25-Meter-Becken. Über 50 Meter Rücken wurde der 19-jährige Student sogar Vizemeister, Bronze sicherte er sich über 100 Meter Rücken, während er auf der langen Distanz über 200 Meter als Vierter knapp am Podest vorbeischrammte. Auch sein Bruder Philipp Dalferht trumpfte mit wahren Leistungsexplosionen und zwei völlig unerwarteten Qualifikationen für die C-Finals über 200 Meter und 400 Meter Freistil auf. Noah Bez musste leider nach dem ersten Wettkampftag wegen hohen Fiebers die Heimreise antreten. „Ich bin insgesamt mit unseren Jungs hochzufrieden", freute sich SVG-Chefcoach Patrick Engel.
Bei Patrick Dalferth, der seit einigen Wochen an seinem Studienort Saarbrücken trainiert, zeige es sich, so Engel, „dass selbst Sprinter immer auch von mehr Kilometern im Training profitieren und funktionierende, sich gegenseitig pushende homogene Trainingsgruppen motivierend sind". Dalferth verbesserte zum Auftakt am Freitag seine persönliche Bestzeit über 200 Meter Rücken von 2:07,22 auf 2:03,92 Minuten. Damit verfehlte er den Gmünder Vereinsrekord von Per Kleinschmidt aus dem Jahr 2015 (2:03,32) äußerst knapp. Als Vierter der Juniorenwertung kam Patrick ins C-Finale, das er in 2:04,54 Minuten als 24. beendete. Über 100 Meter Rücken verbesserte Patrick Dalferth dank einer explosiven Startphase (die ersten 50 Meter legte er in 26,58 Sekunden zurück) seinen eigenen Vereinsrekord von 56,04 auf 55,71 Sekunden. Das bedeutete in der Juniorenwertung den dritten Platz und die Bronzemedaille hinter dem Frankfurter Alexander Bauch und dem Heidelberger Joska Salchow. Nur 14 Hundertstel schneller und der Gmünder hätte sich sogar für das B-Finale in der offenen Wertung qualifiziert. Im C-Finale reichte es ihm in 56,11 Sekunden zum 22. Platz.
In seinem letzten Wettkampf über die Sprintstrecke von 50 Meter Rücken musste Patrick Dalferth lediglich Alexander Bauch den Vortritt überlassen. Nach 25,80 Sekunden durfte sich Patrick aber die Silbermedaille noch vor dem Neckarsulmer Kraft umhängen lassen - ein toller Erfolg. Das C-Finale schloss er in 26,00 Sekunden als 23. ab.
„Philipp Dalferth hat eindrucksvoll bewiesen, dass sich konsequente Trainingsarbeit auch zuhause in Gmünd auszahlt und dass Leistungssport und Schule vereinbar sind, wenn man strukturiert und fokussiert ans Werk geht", stellte Patrick Engel besonders heraus. Der ehrgeizige 17-Jährige pulversierte seine eigene Bestleistungen in Berlin geradezu. Über 200 Meter Freistil toppte er im Vorlauf seine Bestzeit von 1:53,96 auf klasse 1:50,93 Minuten. Damit musste er für das C-Finale mit dem Potsdamer Gideon Langenbusch ausschwimmen – und entschied das Extrarennen mit 1:51,68 zu 1:52,01 für sich. Im C-Finale ging Philipp die ersten 100 Meter mit 53,98 extrem schnell an und hielt das Tempo durch. Der Lohn war Platz 20 und nochmals eine Verbesserung des Hausrekords auf 1:50,49 Minuten; zum Vereinsrekord von Henning Mühlleitner mit 1:49,09 Minuten hat Philipp Dalferth damit schon mal „Sichtkontakt" aufgenommen. Auch über 400 Meter Freistil lieferte Philipp Dalferth Topzeiten ab. Im Vorlauf steigerte er sich von 4:01,30 Minuten kommend um unglaubliche fünf Sekunden auf 3:56,06 Minuten. Damit stand er erneut im C-Finale, wo er sich nochmals verbesserte und mit 3:55,96 Minuten einen guten 22. Platz belegte.
Pech hatte Noah Bez. Er startete am Freitag schon erkältet über die 100 Meter Freistil. Mit 49,94 Sekunden blieb er unter der Schallmauer von 50 Sekunden und belegte in der Juniorenwertung damit den fünften Rang. Aber dann erhöhte sich bei ihm das Fieber, sodass Trainer Patrick Engel ihn vorsichtshalber nach Hause schickte. Damit verpasste Noah nicht nur seine Rennen im C-Finale über 100 Meter Freistil sowie über 50 Meter Freistil, 50 Meter und 100 Meter Schmetterling, der SV Gmünd musste auch seine Staffeln über 4 x 50 Meter Lagen und Freistil abmelden. SVG-Neuzugang Noah Hermann bewies mit seinen Leistungen über 100 Meter Freistil (Rang 10 in der Juniorenwertung mit 50,95 Sekunden) und über 200 Meter Freistil (Zwölfter in 1:52,96 Minuten), dass er viel Potential hat und besonders für die Mannschaftsmeisterschaften eine echte Verstärkung für den SV Gmünd ist.
Noah Hermann, Patrick Dalferth und Noah Bez (sofern er bis dahin fit ist) gehen in der Woche vor Weihnachten noch bei einem hochkarätig besetzten Swim-Meeting in Lausanne an den Start.