Deutsche Masters-Kurzbahnmeisterschaften Freiburg - Roland Aubele vierfacher Deutscher Meister. Weitere Titel für Klaus Osterroht, Roland Wendel und die 4 x 50 Meter-Freistilstaffel

Überaus erfolgreich ging übers Wochenende das Seniorenteam des Schwimmvereins Gmünd bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Freiburg an den Start. Am Ende waren es sieben Gold-, drei Silber- und sechs Bronzemedaillen, die die Gmünder aus dem 25-Meter Becken des Westbades fischten.

 

Überragender „Obergoldfisch“ war in der Altersklasse 75+ Roland Aubele. Der 76-jährige Waldstetter Steuerberater gewann souverän die Königsdisziplin 50 Meter Freistil in 33,34 Sekunden, die 50 Meter Schmetterling in 38,64 und die 50 Meter Brust in 42,69 Sekunden (knapp vor seinem Vereinskollegen Klaus Osterroht). Über 50 Meter Rücken (45,37) holte Aubele Bronze, über 100 Meter Lagen (1.33,20 Minuten) musste er als Zweiter seinem Dauerrivalen Kurt Körber Platz 1 überlassen. Dafür sicherte sich Roland Aubele klar vor dem Freiburger die Mehrkampfwertung in seiner Alterklasse.

 

Einen kompletten Medaillensatz erkämpfte sich in der AK 75+ Klaus Osterroht. Der Brustschwimmspezialist war über 100 Meter in 1.39,57 Minuten nicht zu schlagen, über 50 Meter musste er in 43,21 Sekunden allerdings knapp Roland Aubele den Sieg überlassen. Über die 200 Meter Lagen holte Osterroht in 3.48,33 Minuten die Bronzemedaille.

 

Roland Wendel trumpfte in der Alterklasse 60+ über 50 Meter Freistil groß auf – in tollen 27,45 Sekunden sicherte er sich die Goldmedaille. Knapp am Podest vorbei schwamm der SVG-Vereinsvorsitzende über 100 Meter Lagen (Vierter in 1.14,02 Minuten) und über 50 Meter Rücken (Fünfter in 36,95 Sekunden). Dafür schnappte er sich in der Mehrkampfwertung die Bronzemedaille.

 

Hermann Winkler (AK 75+) überraschte nach zweijähriger Wettkampfpause mit der Vizemeisterschaft über 100 Meter Freistil (1.28,50). Über 50 Meter Freistil wurde er in 37,47 Sekunden Sechster, Platz 5 sicherte er sich über 50 Meter Schmetterling in 47,59 Sekunden. Zweimal Bronze gab es in der AK 70+ für Winfried Hofele – mit 3.00,06 Minuten unerwartet über 200 Meter Freistil und mit 1.31,72 Minuten über 100 Meter Rücken. Über 50 Meter Rücken verpasste er als Vierter in 40,34 Sekunden knapp das Podium.

 

Otto Horvath kam in der AK 70+ über 50 Meter Brust in 45,56 Sekunden als Siebter ins Ziel und über 50 Meter Freistil in 36,22 Sekunden als Achter; für Thilo Frank (AK 50+) gab es über 50 Meter Rücken (37,76), 50 Meter Freistil (2945) und 100 Meter Lagen (1.17,12) Mittelfeldplätze.

 

Unter die Top Ten schafften es die beiden Gmünder Amazonen in der stark besetzten Altersklasse 45+. Manuela Hieber wurde über 100 Meter Rücken in 1.25,05 Minuten gute Sechste, über 50 Meter Freistil in 31,58 Sekunden Achte und über 50 Meter Rücken in 38,18 Sekunden Zehnte. Diesen Platz errang auch Eva Stich in der AK 50+ mit 1.26,55 über 100 Lagen, während ihre 35,14 Sekunden über 50 Meter Freistil zum 13. Rang reichten.

 

Auch in den Staffelwettbewerben der AK 280+ standen die Gmünder Schwimmer auf dem Podest. Ganz oben als Deutscher Meister über 4 x 50 Meter Freistil Roland Aubele (34,98), Winfried Hofele (35,24), Otto Horvath (35,42) und Roland Wendel (32,41). In der Gesamtzeit von 2.18,05 ließ das SVG-Quartett die SG Essen klar hinter sich. Über 4 x 50 Meter Lagen hatten die Gmünder Winfried Hofele, Klaus Osterroht, Roland Wendel und Roland Aubele gegen die SG Wuppertal (2.26,93) mit den früheren Weltklasseschwimmern Volkert Meuuw, Peter Nocke, Jochen Roos und Ex-Bundestrainer Ralf Beckmann keine Chance. Dass aber die SG Lindau (2.30,69) dem SVG (2.32,88) nur Bronze überließ, haben die Gmünder sich selbst zuzuschreiben – weil sie Schmetterling und Freistilschwimmer einfach hätten tauschen sollen.

 

In den Mixed-Staffeln über 4 x 50 Meter Lagen und 4 x 50 Meter Freistil der Alterklasse 240+ hofften die Damen Manuela Hieber und Eva Stich vergebens darauf, dass die Herren Roland Aubele, Otto Horvath und Winfried Hofele ihnen zu einer Medaille verhelfen. Die Freistilstaffel wurde Vierte, die Lagenstaffel Sechste.

 

Am Start in Freiburg waren auch zwei ehemalige Gmünder Schwimmerinnen – mit sensationellen Leistungen. Die vierfache Siegerin Dagmar Frese (geb. Rehak) (jetzt SG Hannover) schwamm über 50 Meter Brust in 38,12 Sekunden und über 100 Meter Brust in 1.25,16 Minuten sogar zwei neue Europarekorde in der Altersklasse 60. Gar fünf Meistertitel holte für die SG Hamburg Marion Wolters (geb. Zoller) in der Altersklasse 50+– über 100 Meter Lagen in 1.09,43, 50 Meter Rücken in 31,37 Sekunden, 100 Meter Rücken in 1.08,02 Minuten, 100 Meter Freistil in 1.01,41 Minuten und über 50 Meter Freistil in der neuen deutschen Rekordzeit von 28,29 Sekunden. „Die Marion schwimmt nicht nur schnell, sie schwimmt auch extrem schön“, staunten ihre früheren Vereinskameraden.

 

Freude über gute Zeiten und Medaillengewinne konnte aber bei keinem Teilnehmer der Wettkämpfe in Freiburg aufkommen. Im letzten Rennen über 4 x 100 Meter Lagen Mixed kollabierte der 71-jährige Hans-Jürgen Schmidt. Trotz sofortiger Reanimationsmaßnahmen verstarb der Essener am Montag in einer Freiburger Klinik. Die Frohnatur „Schmitte“ schwamm mit seinen Kameraden in den Staffeln noch am Samstag und Sonntag auf der Bahn neben dem Gmünder Quartett.