Zwei Meistertitel in der offenen Wertung durch Marie Fuchs in den Königsdisziplinen 100 Meter Freistil und 200 Meter Lagen, acht Goldmedaillen in den Jahrgangswertungen sowie jeweils 15 Silber- und Bronzeplaketten in den Jahrgangwertungen – mit dieser Ausbeute des 19-köpfigen Teams des Schwimmvereins Gmünd bei den baden-württembergischen Kurzbahnmeisterschaften im Hallenbad des Olympia-Stützpunktes in Heidelberg waren Trainer Björn Koch und seine Assistentin Dany Fuchs „sehr zufrieden“. Die 31 persönlichen Bestzeiten bei 83 Starts sind deshalb hoch einzustufen, weil die Wettkämpfe unter strengen 2G-Plus-Regeln durchgeführt wurden. „Das zweimalige Testen und das strikte Einhalten des Hygienekonzeptes war für alle auch eine psychologische Belastung“, erklärte Björn Koch, „insgesamt gesehen sind wir auf einem guten Weg, zumal wir in den letzten Wochen das wichtige Grundlagenausdauer-Training dank der Unterstützung der Gmünder Bäderbetriebe weiter ausbauen konnten“. Auch dem Ziel, möglichst viele Sportler/innen an das Leistungsniveau Landes- oder gar Bundeskaders heranzuführen, „sind wir ein großes Stück näher zu kommen“, stellte der SVG-Trainer fest. Unter diesem Aspekt freute sich Björn Koch besonders über wahre Leistungsexplosion der erst zehnjährigen Michelle Mikulic, die bei vier Rennen vier neue persönliche Bestzeiten aufstellte, teilweise verbesserte sie sich um mehrere Sekunden. Als Vierte über 50 Meter Rücken drückte sie den SVG- Altersklassenrekord auf 41,41 Sekunden in einer Disziplin, in der der für den Schwimmverein Gmünd immerhin die Olympiateilnehmerinnen Angelika Grieser und Marion Zoller Auf Rekord- und Titeljagd gingen.
Erfolgreichste Gmünder Schwimmerin war wieder einmal mehr Marie Fuchs (Jahrgang 2005). Sie gewann in der offenen Wertung die 100 Meter Freistil in 58,81 Sekunden und die 200 Meter Lagen in 2.23,17 Minuten. Dabei bezwang sie mit einem starken Endspurt ihre große Rivalin Joelle Vogelmann (2.23,40 Minuten) vom SV Nikar Heidelberg knapp. Diese überließ dafür Marie Fuchs über 100 Meter Brust (1.12,62 zu 1.13,85) und 200 Meter Brust (2.34,62 zu 2.38,77) „nur“ die Vizemeisterschaft in der offenen und in der Jahrgangswertung. Auch über 100 Meter Schmetterling wurde Marie in 1.05,19 Minuten Zweite in ihrem Jahrgang. Diese „Niederlage“ war für sie allerdings leicht zu „verdauen“, denn Gold in dieser Disziplin gewann in 1.04,74 Minuten ihre Zwillingsschwester Paula Fuchs, die in fünf Rennen zweimal ihren Hausrekord verbesserte. 1.06,34 Minuten brachten Paula Fuchs über 100 Meter Rücken die Vizemeisterschaft in der Altersklasse und Rang 3 in der offenen Wertung. Mit zwei Bronzemedaillen über 200 Meter Lagen und 200 Meter Schmetterling rundete Paula Fuchs ihre gute Performance in Heidelberg ab.
Seine rasante Aufwärtsentwicklung in diesem Jahr bestätigte Jan Klein (2005) in Heidelberg eindrucksvoll. Er gewann in seiner Altersklasse die begehrten Titel über 100 Meter Freistil (55,11 Sekunden) und über 200 Meter Freistil in 1.58,27 Minuten, womit er in der offenen Wertung auf den vierten Rang kam. Bei seinen fünf Rennen schwamm er drei neue persönliche Bestzeiten; mit 1.02,62 Minuten holte er zudem Bronze über 100 Meter Rücken. In der Juniorenklasse gab es dreimal Gold für den SVG. Cilia Gottesbüren (2003) sicherte sich dieses Edelmetall über 50 Meter Freistil in 28,99 Sekunden; außerdem wurde sie über 100 Meter Freistil in 1.01,98 Minuten Vizemeisterin und über 50 Meter Schmetterling und 400 Meter Freistil Dritte. Auch Flora Talgner (2003) fischte bei vier Starts mit drei persönlichen Bestzeiten einen kompletten Medaillensatz aus dem Wasser: Gold über 400 Meter Freistil in 4.43,29 Minuten, Silber über 50 Meter und 200 Meter Freistil und Bronze über 100 Meter Freistil. Fabian Blessing (2000) wurde seiner Favoritenrolle über 200 Meter Brust in 2.32,13 Minuten gerecht – er wurde baden-württembergischer Juniorenmeister, auch über 50 Meter und 100 Meter Brust stand er als Zweiter auf dem Siegerpodest.
Dreimal mit Silber dekorierte sich Marit Boomers (2008) und zwar über 100 Meter und 200 Meter Schmetterling sowie über 200 Meter Freistil; über 100 Meter Freistil schlug sie als Dritte an. Mit zwei neuen Bestzeiten imponierte Hanna Fuchs (2002). Sie wurde in 34,11 Sekunden über 50 Meter Brust Juniorenvizemeisterin und gewann zudem in der offenen Wertung die Bronzemedaille. Zwei weitere Male stand Hanna auf dem Podest – als Zweite über 100 Meter und als Dritte über 200 Meter Brust. Heike Stotz (2007) beendete drei ihrer fünf Rennen auf einem Medaillenrang: Silber über 100 Meter Brust und jeweils Bronze über 50 Meter und 200 Meter Brust. Ida Schneider überzeugte im stark besetzten Jahrgang 2005 mit vier Hausrekorden in fünf Rennen. Neben einer Vizemeisterschaft über 200 Meter Schmetterling in 2.26,07 Minuten holte sie vier Bronzemedaillen über 100 Meter Schmetterling, 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter Freistil. Mit ihren 4.30,96 Minuten über die Mittelstrecke belegte sie in der offenen Wertung den vierten Rang.
Ganz knapp verfehlten eine Medaille als Vierte Michelle Mikulic (2011) über 50 Meter Rücken, Mila Funk (2006) über 50 Meter Freistil, Kathrin Stotz (2005) gleich zweimal über 100 Meter und 200 Meter Brust. Für Lenny Kientz (vier neue persönliche Bestzeiten), Felix Stampfer (2008, eine neue Bestzeit), Max Maier (2006) und Timo Elias Scherer (2010) war die Qualifikation für die baden-württembergische Meisterschaften der Nachweis ihres Talentes, was sie mit respektablen Leistungen bestätigten.