Platz zum Schwimmkurs wird zum Sechser im Lotto

Montagmorgen 9 Uhr und im Hallenbad Gmünd herrscht reges Treiben. ca. 25 Kinder im Alter zwischen sechs bis acht Jahren stehen zusammen mit ihrer Mutter, Vater oder Großeltern am Drehkreuz im Hallenbad und warten auf Einlass zum ersten von drei aufeinander folgenden Schwimmkursen des Schwimmverein Gmünd. Die Oma der fünfjährigen Mona strahlt: „Wir haben großes Glück gehabt und einen Schwimmkursplatz für unsere Mona erhalten.“ und Gabi von Abel, verantwortlich für den Kursbereich und Organisatorin der Schwimmkurse beim Schwimmverein Gmünd bekräftig: „Ja, wir freuen uns, dass wir ca. 70 Kindern auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit geben können, unter fachkundiger Anleitung Schwimmen zu lernen“. Die Corona-Pandemie zeigt sich auch in diesem Bereich. Über zwei Jahre konnten keine regulären Schwimmkurse erteilt werden. Grund genug für den Deutschen Schwimmverband über das Projekt „Aufholen nach Corona“ Aktionen ins Leben zu rufen, um coronabedingte Lern- und Sozialdefizite auszugleichen. Der Gmünder Schwimmverein hat sich dieses Ziel auf die Fahne geschrieben und bietet nun zum wiederholten Male Kompaktschwimmkurse für Kinder in den Sommerferien im Hallenbad an.

Möglich ist das Ganze in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Gmünd, die die ersten zwei Wochen der Sommerferien während laufender Revisionsarbeiten, dem Schwimmverein Gmünd und insbesondere den schwimmwilligen Kindern das Hallenbad zur Verfügung stellen. Thomas Vetter Leiter der Bäderbetriebe ist sichtlich erfreut, dass so viele Wasserratten das Hallenbad besuchen.

In vier Gruppen mit jeweils sechs Kindern und einer Übungsleiterin werden die Kinder auf spielerische Art und Weise an das Wasser gewöhnt und Grundbewegungen der ersten Schwimmtechniken in Bauch- und Rückenlage vermittelt. Großes Ziel aller Kinder ist das Erreichen des „Seepferdchens“. Hierfür muss ins tiefe Wasser gesprungen werden, um anschließend 25 m zu schwimmen. Das Auftauchen eines Ringes aus kopftiefem Wasser wird ebenfalls erwartet.

Die Fortschritte lassen sich von Tag zu Tag sehen. In einem zehntägigen Kompaktkurs findet jeweils in drei Schichten a 45 Minuten der Kurs statt. So ist es möglich ca. 70 Kindern mit dem Element Wasser vertraut zu machen und die so wichtige Kulturtechnik „Schwimmen“ zu lernen.

Am Ende des Kurses steht die kleine Mona mit Oma glücklich am Beckenrand. Die Oma strahlt: „Das ist ja toll. Soviel Geduld und Einfühlungsvermögen für die Kinder. Ich hätte nicht gedacht, dass Mona nach zehn Tagen bereits eine Bahn schwimmen kann“. Mit ihr zusammen freuen sich insgesamt 26 Kinder über das „Seepferdchen“. Viele weitere sind auf einem guten Weg und werden, wenn sie regelmäßig Bäder oder Seen mit ihren Eltern besuchen, sicher bald Schwimmen können und den besonderen Freizeit- und Gesundheitsspaß des Elements Wasser voll nutzen.

Roland Wendel Vorsitzender des Schwimmvereins ist stolz auf diesen Erfolg und bedankt sich herzlich bei seinen ausschließlich ehrenamtlichen Übungsleiterinnen, Gabi von Abel, Nadine Aubele, Claudia Strnad, Uschi Vester und Hanna Schweitzer und der Kooperation mit den Bäderbetrieben Gmünd. Durch dieses außergewöhnliche Engagement gelingt es die Warteliste an schwimmwilligen Kindern beim Schwimmverein etwas abzubauen und Coronadefizite aufzuholen, so dass ein Platz zum Schwimmkurs nicht wie ein Sechser im Lotto wird.