Deutsche Jugend-Mannschaftsmeisterschaften - Tolle Leistungsexplosion: Silber für SVG-Mädels

Mehr Dramatik und mehr Superlative geht nicht mehr: Ida Schneider, Kathrin Stotz, Paula und Marie Fuchs holten beim Finale der Deutschen A-Junioren-Mannschaftsmeisterschaften in der Schwimmoper in Wuppertal die Silbermedaille – nach fünf Staffeln und 2000 geschwommenen Metern auf die Hundertstelsekunde in der Gesamtzeit von 21.43,83 Minuten „aex equo“ mit den Mädels der SSG Leipzig. Verdienter Deutscher Meister wurde das gegenüber dem Vorkampf mit Juniorenspitzenschwimmerinnen verstärkte Team des SN Nikar Heidelberg in 21.25,71 Minuten. „Ich ziehe meinen Hut vor allen vier Mädchen, diese Leistungsexplosion, 16 Sekunden schneller als bei den Württembergischen Meisterschaften um November 2021, ist einfach sensationell“, freute sich SVG-Trainer Björn Koch, der mit gebrochenem Knöchel die Wettkämpfe „online“ verfolgen musste. Seine Co-Trainerin Dany Fuchs, Mutter der Fuchs-Zwillinge, zeigte sich vor allem vom „tollen Teamgeist und der starken Willensleistung“ der vier 16 Jahre alten Gmünderinnen, die sich in jedem Rennen verbesserten, restlos begeistert. So „nebenbei“ stellten die nämlich noch über 4 x 100 m Freistil, 4 x 100 m Schmetterling und 4 x 100 m Lagen neue württembergische Rekorde in der offenen Klasse voraus und Paula Fuchs drückte als Startschwimmerin in der Schmetterlingsstaffel den württembergischen Altersklassenrekord auf 1.01,90 Minuten

 

„Das ist ein großer Tag für den Schwimmverein Gmünd“, jubelte Roland Wendel „live“ am Ergebnis-Ticker, „vor allem bin ich stolz darauf, dass wir mit komplett bei uns groß gezogenen Schwimmerinnen uns so herausragend gegen Großvereine und Startgemeinschaften, die alle in Stützpunkten auf 50-m-Bahnen trainieren können, durchgesetzt haben“. Der SVG-Vorsitzende vergaß in der Stunde des großen Erfolgs auch nicht an die Verdienste von Peter Stich zu erinnern: „Peter hat über viele Jahre Marie Fuchs, Paula Fuchs, Ida Schneider und Kathrin Stotz bis zum August vergangenen Jahres aufgebaut und trainiert und sie vor allem verantwortungsvoll durch die Pandemie geführt.“

 

Fünf Staffel (je 4 x 100 m Rücken, Brust, Schmetterling, Freistil und Lagen) mussten bei den Mannschaftsmeisterschaften geschwommen werden, die Einzelzeiten wurde aufaddiert zum Gesamtergebnis. Sechs Teams hatten sich fürs Finale qualifiziert. Der SV Nikar Heidelberg (mit sieben Schwimmerinnen), die Schwimm-Startgemeinschaft (SSG) Leipzig und der SV Gmünd lieferten sich von Anfang an um die Podestplätze einen dramatischen Dreikampf, während Blau-Weiß Bochum, die Schwimmgemeinschaft Essen und die Startgemeinschaft Köln mehr oder weniger klar zurückblieben.

 

Gleich zum Auftakt am Samstag in der 4 x 100 m Freistil setzte sich der SV Nikar Heidelberg mit 3.47,37 Minuten an die Spitze, das Gmünder Quartett blieb in neuer württembergischer Rekordzeit von 3.49,94 Minuten nur knapp dahinter, während Leipzig (3.56,17) doch etwas zurück blieb. In der 4 x 100 m Bruststaffel konnten sich die Nikarnixen (4.51,88) etwas vom SVG (4.56,41) und vor Leipzig (4.57,87) absetzen. Dafür trumpften die Leipzigerinnen in der Rückenstaffel gewaltig auf: Platz 1 in 4.18,70 Minuten vor dem SV Nikar (4.19,81), während die Gmünderinnen (4.28,93) etwas Federn lassen mussten. So führte nach dem ersten Tag der SV Nikar mit 13,68 Sekunden vor Leipzig, der SVG 2,09 Sekunden Abstand auf Rang 3.

 

Am frühen Sonntagmorgen waren die Gmünder Mädels gleich hellwach. Paula Fuchs brachte in neuer württembergischen Altersklassenrekordzeit von 1.01,90 Minuten die Schmetterlingsstaffel in Führung, die Kathrin Stotz, Ida Schneider und Marie Fuchs nicht mehr abgaben – der SVG (4.13,44) schlug vor Heidelberg (4.14,57) und Leipzig (4.14,91) als Sieger an. Und damit betrug der Rückstand der Gmünderinnen auf Leipzig vor dem letzten Wettbewerb gerade noch 0,62 Sekunden, während der SV Nikar Heidelberg „durch“ war. Und diese letzte 4 x 100 m Lagenstaffel war an Nervenkitzel nicht mehr zu überbieten: Der SV Nikar machte nach 4.12,08 Minuten den Meistertitel perfekt, dahinter wechselte der Abstand zwischen den Gmünderinnen und Leipzig virtuell ständig – 50 m vor dem Ziel schien die Silbermedaille den Leizigerinnen zu gehören, doch Kathrin Stotz wuchs im Endspurt über sich hinaus und führte ihre Staffel nach 4.15,56 Minuten ins Ziel. Leipzigs Schlußschwimmerin schlug nach 4.16,18 Minuten an – und damit waren beide Teams auf Rang 2 zeitgleich.

 

Die Ergebnisse von Wuppertal im Detail (In Klammern jeweils die Zeiten der Gmünderinnen aus dem Vorkampf)

 

4 x 100 m Freistil

 

  1. SV Nikar Heidelberg 3.47,37 Minuten
  2. SV Gmünd 3.49,94 Minuten  (3.51,34)

 

Paula Fuchs 57,10 Sekunden              (57,75)

 

Marie Fuchs 56,00 Sekunden            (56,22)

 

Kathrin Stotz 58,88 Sekunden           (58,99)

 

Ida Schneider 57,51Sekunden           (58.38)

 

  1. SSG Leipzig 3.56,17 Minuten
  2. Blau-Weiß Bochum 4.03,43 Minuten
  3. SG Essen 4.05,13 Minuten
  4. TPS 1925 Köln 4.11,34 Minuten

 

4 x 100 m Brust

 

  1. Nikar 4.51,88
  2. SVG 4.56,41    (5.01,81)

 

Marie 1.10,34             (1.11,34)

 

Paula 1.12,91             (1.15,03

 

Ida 1.17,39                 (1.19,54)

 

Kathrin 1.15,47           (1.15,90)

 

  1. Leipzig 4.57,87
  2. Essen 5.04,07
  3. Köln 5.06,43
  4. Bochum 5.15,83

 

4 x 100 m Rücken

 

  1. Leipzig 4.18,70
  2. Nikar 4.19,81
  3. SVG 4.28,93    (4.30,29)

 

Marie 1.05,94             (1.05,00)

 

Ida 1.08,70                 (1.09,14)

 

Kathrin 1.11,20           (1.10,73)

 

Paula 1.00,40              (1.05,16)

 

  1. Bochum 4.30,28
  2. Essen 4.45,18
  3. Köln 4.56,16

 

4 x 100 m Schmetterling

 

  1. SVG     4.13,44 (4.17,18)

 

Paula 1.01,90 (1.02,78)

 

Kathrin 1.06, 74 (1.07,97)

 

Ida 1.04,23 (1.04,68)

 

Marie 1.00,57 (1.01,75)

 

  1. Nikar 4.14,57
  2. Leipzig 4.14,91
  3. Bochum 4.34,05
  4. Essen 4.39,97
  5. Köln 4.50,51

 

4 x 100 m Lagen

 

  1. Nikar               4.12,08
  2. SVG                 4.15,56 (4.19,74)

 

Paula 1.02,97 (1.04,45)

 

Marie 1.10,10 (1.10,69)

 

Ida 1.03,90 (1.05,03)

 

Kathrin 58,59 (59,57)

 

  1. Leipzig 4.16,18
  2. Bochum 4.26,38
  3. Essen 4.31,87
  4. Köln 4.36,22

 

Endstand:

 

  1. Nikar Heidelberg                                21.25,71 Minuten
  2. SV Gmünd und SSG Leipzig               21.43,83 Minuten
  1. Blau-Weiß Bochum                            22.49,97 Minuten
  2. SG Essen                                             23.06,22 Minuten
  3. TPS 1925 Köln                                    23.40,64 Minuten