Württembergische Mastersmeisterschaften - 31 Titel für den SV Gmünd - Friedericke Hoyer bei den Damen und Roland Aubele bei den Männern ragten heraus

Um gute persönliche Bestzeiten und um Titel wurde zwar eifrig gekämpft, doch das Wichtigste für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Württembergischen Mastersmeisterschaften im Schwimmen am Sonntag im Gmünder Hallenbad brachte der dreifache Einzel- und zweifache Staffelsieger Roland Aubele so auf den Punkt: „Endlich wieder Wettkampfatmosphäre“. Über zwei Jahre lang fanden wegen der Pandemie auf Landesebene für die Seniorinnen und Senioren (Altersklassen 20 bis 85) keine Schwimmveranstaltungen mehr statt. Die Titelkämpfe im Gmünder Hallenbad wurden auch nur unter strengen Corona-Regeln durchgeführt. So fanden die Frauenwettkämpfe am Vormittag statt und die Herren durften erst am Nachmittag ihre Rennen austragen. Die meisten Goldmedaillen gewann nicht unerwartet der Schwimmverein Gmünd – insgesamt 31, womit die Gastgeber ihre Dominanz im Masterssport deutlich unterstrichen. Der SV Göppingen (18 erste Plätze), der SV Cannstatt (17) und der SSV Ulm 1846 (11) folgten mit weitem Abstand.

 

Bei den Frauen überragte die „Neu-Gmünderin“ Friedericke Hoyer, die zuvor für die TSG Abtsgmünd startete, mit gleich vier Goldmedaillen; die 24-Jährige gewann in der AK 20 die 50 Meter und 100 Meter Freistil, die 50 Meter Schmetterling und die 100 Meter Lagen überlegen. „SVG-Masterschefin“ Claudia Strnad wurde in der AK 50 Meisterin über 50 Meter Rücken und holte Silber über 50 Meter Freistil und Schmetterling. Manuele Hieber sicherte sich in der AK über 50 und 100 Meter Rücken zwei Silber- und über 50 und 100 Meter Freistil zwei Bronzemedaillen. In den Staffelwettbewerben über 4 x 50 Meter Lagen und 4 x 50 Meter Freistil waren in der AK 200 (Das Gesamtalter aller vier Schwimmerinnen musste mindestens 200 Jahre sein) die Gmünderinnen mit Erika Matussek, Sylvia Abele, Manuela Hieber und Claudia Strnad nicht zu schlagen.

 

Insgesamt 18 Meistertitel in den Einzel- und sechs in den Staffelwettbewerben sicherten sich die Gmünder Herren. Ihren „Einstand“ bei den Masters vergoldeten in der AK 20 Marc Schneider mir drei Siegen über 50 Meter Schmetterling, 50 Meter und 100 Meter Freistil sowie Tommy Schabel mit zwei Erfolgen über 50 Meter und 100 Meter Brust. Prof. Dr. Marcus Plehn feierte in der AK 60 ebenso einen Doppelsieg über 50 Meter Freistil und 50 Meter Brust wie Prof. Dr. Wolfgang Merk in der AK 55 über 50 und 100 Meter Brust. Christian Weber (AK 55) sicherte sich die Vizemeisterschaft über 100 Meter Schmetterling und Jürgen Francois (AK 55) wurde Dritter über 50 Meter Brust. Diese Schwimmer wurden zusammen mit Niklas Kolb (AK 20), Michael Pick (AK 55) und Otto Horvath (AK 75) dazu noch zweimal württembergischer Staffelmeister über 4 x 50 Meter Freistil und 4 x 50 Meter Lagen in den AKs 120 und 240.

 

In den Altersklassen der „Hochbetagten“ sahnte der SVG richtig ab, obwohl krankheitsbedingt Abonnementsmeister und Vorsitzender Roland Wendel passen musste. Roland Aubele (AK 75) präsentierte sich in Superform und dekorierte sich in den Einzelrennen 50 Meter Freistil, 50 Meter Schmetterling und 50 Meter Brust mit Gold. Auch Winfried Hofele (AK 75) wurde über 50 Meter Freistil, 50 Meter und 100 Meter Rücken dreimal Sieger, musste sich aber über 50 Meter Freistil hinter Roland Aubele mit Platz 2 begnügen. Einmal Gold über 100 Meter Brust, dazu Silber über 50 Meter Brust war die Ausbeute von Klaus Osterroth (AK 75). Siegfried Wendel (AK 80) war über 100 Meter Freistil einen Tag vor seinem 80. Geburtstag nicht zu schlagen und in der AK 85 feierte Manfred Bihr (Jahrgang 1935!!) bei seinem Rücktritt vom Rücktritt über 50 Meter Freistil unangefochten seinen x.ten Meistertitel. Er und Klaus Osterroth verkündeten am Sonntag, dass diese Meisterschaften ihre letzten Wettkämpfe gewesen seien („Abwarten!“). Dabei durften sich beide in den Staffelrennen über 4 x 50 Meter Lagen und 4 x 50 Meter Freistil nicht nur über zwei weitere Goldmedaillen freuen, sondern erlebten auch eine besondere Ehrerweisung aller anwesender Schwimmer. Erstmals in der Historie stellte der Schwimmverein Gmünd nämlich in der AK 320 (Durchschnittsalter 80 Jahre!) zwei Teams. Als Manfred Bihr, Klaus Osterroth, Siegfried Wendel, Roland Aubele und „Nesthäkchen“ Winfried Hofele durchs Wasser pflügten, feierten alle Wettkämpfer und Kampfrichter am Beckenrand die Oldies mit donnernden Standing Ovations. Roland Aubele bemerkte augenzwinkernd zu Wendel und Hofele: „Es gibt da einen alten Schwimmerkodex – wenn die Zuschauer Dich mal aus der Halle klatschen, dann wird es Zeit, die Badehose an den Nagel zu hängen…“. Noch aber gibt es für die Masters zwei große Ziele in diesem Jahr: Die Deutschen Meisterschaften Anfang August in Gera und die Europameisterschaften Ende August in Rom.