Deutsche Mastersmeisterschaften in Gera - 2 x Gold für Aubele, 1 x Gold für Hofele - Die beiden Gmünder Seniorenschwimmer in allen ihrer acht Rennen auf dem Podest

Bei den Deutschen Mastermeisterschaften über die kurzen Strecken präsentierten sich die beiden einzigen Gmünder Seniorenschwimmer Roland Aubele und Winfried Hofele auf der 50-Meter-Bahn des Hofwiesenbades in Gera in guter Form. Beide erschwammen sich jeweils einen kompletten Medaillensatz in der Altersklasse 75 bis 79 Jahre und standen bei allen ihrer vier Starts auf dem Podest.

Roland Aubele durfte sich sogar über zwei Goldmedaillen freuen, was deshalb besonders bemerkenswert ist, weil er dem ältesten Jahrgang (1943) in dieser AK angehört. Aubele gewann die 50 Meter Brust souverän in 46,16 Sekunden vor Peter Zöllner aus Bad Homburg in 48,63 Sekunden. Deutlich mehr kämpfen musste der Waldstetter schon über 50 Meter Freistil, die er forsch anging. In starken 34,79 Sekunden bezwang er den Favoriten Günter Kellermann (SG Westthüringen), der in 35,25 Sekunden als Zweiter anschlug, nur hauchdünn vor Winfried Hofele, der mit 35,53 Sekunden überraschend Bronze holte und den früheren DDR-Nationalschwimmer Manfred Saager (SC Herford) hinter sich ließ. Eine Silbermedaille sicherte sich Roland Aubele über 50 Meter Schmetterling in beachtlichen 43,00 Sekunden hinter dem Seriensieger Horst Lehmann (SC Humboldt Berlin). Der Berliner gewann auch die 100 Meter Freistil; in diesem Rennen kam Roland Aubele in 1.30,82 Minuten auf den dritten Rang und holte sich damit Bronze.

Winfried Hofele erkämpfte sich in einem taktisch clever geführten Rennen den deutschen Meistertitel über die kräftezehrende 200 Meter Freistilstrecke. Erstmals hielt er sich an die Vorgaben von Masters-Coach Siegfried Wendel, verpulverte nicht gleich am Anfang seine Kräfte und schwamm die vierte Bahn sogar schneller als die erste. Dabei ließ er den Favoriten Günter Mitlewski (Blau Weiß Bochum), der bis zur 150-Meter-Marke noch gleich auf war, förmlich stehen und gewann in 3.08.79 Minuten deutlich vor Mitlewski (3.14,62 Minuten) und Dr. Reinhard Gall aus Wittenberg in 3.18,72 Minuten. Über die beiden Rückenstrecken musste Winfried Hofele seinem Dauerrivalen Detlef Treptow (SC Chemnitz) trotz jeweiliger Führung bis wenige Meter vor dem Ziel den Sieg überlassen. Mit zweimal Silber und den erzielten Zeiten war der Gmünder aber sehr zufrieden, zumal er die stärker eingeschätzten Günter Kellermann und Manfred Saager hinter sich lassen konnte. Über 50 Meter wurden für Treptow 40,43 Sekunden gestoppt, für Hofele 41,37 Sekunden; über 100 Meter lag Treptow mit 1.31,82 Minuten nur um 48/100 Sekunden vor Hofele (1.32,40 Minuten).

Zwei tolle Highlights zündete in Gera die frühere Gmünder Schwimmerin Dagmar Frese-Rehak, die inzwischen in Niedersachsen lebt und für die SGS Hannover startet. Die 66-jährige mehrfache Deutsche Meisterin, deren Leistungen für den Schwimmverein Gmünd auf einer Stele in der „Street of Fame“ im Bud-Spencer-Bad gewürdigt werden, erzielte bei ihren Siegen über 50 Meter und 100 Meter Brust mit 40,33 Sekunden und 1.30,24 Minuten zwei neue Alterklassenweltrekorde.

Für die beiden Gmünder und für die meisten der anderen Masters waren die Meisterschaften in Gera nach langer Trainingszwangspause wegen der Corona-Pandemie wieder die ersten Wettkämpfe seit 2019. „Im Vordergrund stand deshalb vor allem für die älteren Masters die Freude darüber, sich endlich wieder bei Wettkämpfen zu treffen und zu messen“, fasste Roland Aubele die Meinung der über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Gera zusammen, „die Leistungen müssen unter diesen Voraussetzungen hoch bewertet werden“. Für die Gmünder Masterschwimmer stehen in der ersten Septemberwoche die Europameisterschaften in Rom an. Dabei werden neben Aubele und Hofele auch SVG-Vorsitzender Roland Wendel und Uli Seitler an den Start gehen. Das Quartett strebt an, über 4 x 50 Meter Freistil und 4 x 50 Meter Lagen aufs Podest zu schwimmen.