Deutsche Kurzbahn-Mastersmeisterschaften in Rostock-Dreimal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze für SVG-Senioren

Rund 800 Seniorenschwimmer/innen immer in fünf Geburtsjahrgänge umfassenden Altersklassen ab 20 bis 90 Jahre kämpften am vergangenen Wochenende in der Neptun-Schwimmhalle in Rostock um die deutschen Masterstitel auf der 25-Meter-Bahn. Am Start waren auch die Staffel-Vizeeuropameister von Rom Roland Aubele, Winfried Hofele, Hans-Ulrich Seitler und Roland Wendel vom Gmünder Schwimmverein. Insgesamt holte das Quartett drei Gold-, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Am erfolgreichsten war diesmal in der AK 75 Winfried Hofele. Er wurde seiner Favoritenrolle über 200 Meter Freistil gerecht und wiederholte seinen Titelgewinn von den Langbahnmeisterschaften in Gera. Mit 3.01,22 Minuten war er um über fünf Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Dr. Reinhard Gall aus Wittenberg. Über 100 Meter Freistil leistete Gall heftigen Widerstand und führte nach 50 Metern knapp vor Hofele (Zwischenzeit 37,69 Sekunden). Der Gmünder hatte im Endspurt aber mehr „Körner“ und schlug nach respektablen 1.19,95 Minuten als Erster an. Gall (1.20,76) blieb erneut nur Silber vor Holger Müller (1.24,60) aus Bremen. In den Rückendisziplinen lief es bei Winfried Hofele nicht wie erwünscht. Über 100 m blieb er bis zur 75-Meter-Marke zwar am Favoriten Detlef Treptow dran, der Chemnitzer zog aber auf der letzten Bahn auf und davon und sicherte sich in 1.31,47 Minuten die Goldmedaille, Hofele resignierte und musste sich in 1.37,47 Minuten mit Silber begnügen. Über 50 Meter Rücken war Treptow in 40,60 Sekunden erneut nicht zu schlagen. Winfried Hofele musste auch noch seinem Dauerrivalen Manfred Saager (41,37) den zweiten Platz überlassen, gewann aber nach 42,10 Sekunden immerhin noch die Bronzemedaille.

Auch Roland Aubele, mit 79 Jahren der Senior im Gmünder Team, musste in der AK 75 dem sich in Überform präsentierenden (und drei Jahre jüngeren) Detlef Treptow im Kampf um Gold beugen. Ganz knapp ging es über 50 Meter Brust zu: Der Chemnitzer schlug nach 43,83 Sekunden als Erster an, Aubele schaffte mit 45,40 Sekunden den Sprung auf den zweiten Podestplatz. Über 50 Meter Freistil holte Abele, der trotz einer starken Erkältung an den Start ging, in 34,50 Sekunden erneut die Silbermedaille hinter Treptow. Manfred Saager und Winfried Hofele folgten auf den Plätzen 3 und 4.

Seine dritte Silbermedaille sicherte sich Roland Aubele (natürlich hinter Detlef Treptow) im Kleinen Mehrkampf. Dazu gehören alle vier Disziplinen über 50 Meter und die 100 Meter Lagen. Roland Aubele stellte dabei seine Vielseitigkeit und Ausdauer unter Beweis.

Wie Aubele musste auch SVG-Roland Wendel (Jahrgang 1958) in der AK 60 gegen durchweg jüngere Schwimmer antreten. Um so bemerkenswerter, dass der SVG-Vorsitzende über 100 Meter Freistil in 1.02,49 Minuten hinter dem überragenden Ralph Recke (Uni SC Rostock), der mit 58,96 Sekunden die Minutengrenze unterbot, die Silbermedaille gewann. Über die 50-Meter-Freistil-Sprintstrecke blieb Wendel mit starken 27,61 Sekunden nur der undankbare vierte Platz – hinter Recke (26,75), Michael Vahldieck (Herford) in 26,91 Sekunden und Dirk Szymkowiak (Mönchengladbach) in 27,58 Sekunden, drei Hundertstel fehlten dem Gmünder zum Podest. Über 100 Meter Lagen (Fünfter in 1.16,25 Minuten) und 50 Meter Brust (Siebter in 36,75 Sekunden) schwamm Wendel beachtliche Zeiten, mit denen er im nächsten Jahr in der AK 65 ganz vorne liegen würde.

Großartig wie bei der EM in Rom präsentierte sich in der so stark besetzten AK 60 der aus dem Triathlon kommende Hans-Ulrich Seitler bei seinen ersten deutschen Schwimm-Meisterschaften. Als Fünfter über 200 Meter Freistil mit 2.36,33 Minuten und als Sechster über 100 Meter Freistil in 1.09,04 Minuten blieb er deutlich unter seinen Zielvorgaben und Bestleistungen. SVG-Masters-Coach Siegfried Wendel ist sogar davon überzeugt, „dass der Uli bei weiterem gezielten Schwimmtraining noch ein großes Steigerungspotential hat“.

Immerhin durfte Hans-Ulrich Seitler noch eine Goldmedaille mit nach Hause nehmen. Zum Sieg des SV Gmünd in der 4 x 50 Meter-Freistilstaffel der AK 280 (Gesamtalter der vier Schwimmer mindestens 280 Jahre) trug er mit seiner Zeit von 32,12 Sekunden einen wesentlichen Baustein bei. Roland Aubele (34,61 Sekunden zum Start) und Winfried Hofele (35,48) hatten schon gegenüber dem großen Konkurrenten SG Berlin-Schöneberg einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet, den Seitler ausbaute und Roland Wendel mit 27,33 Sekunden als Schlussschwimmer nochmals toppte. Am Ende wurden die Gmünder mit der Gesamtzeit von 2.09,54 Minuten klar vor den Berlinern (2.14,32) Deutscher Kurzbahnmeister. Eine weitere Goldmedaille für das Gmünder Staffelquartett über 4 x 50 Meter Lagen „verbockte“ Rückenschwimmer Winfried Hofele. Er schlug nach 41,90 Metern versehentlich auf der Begrenzungsleine statt an der Zielwand an. Die Folge: Disqualifikation und Platz 1 für die SG Berlin-Schöneberg, obwohl Roland Aubele, Roland Wendel und Uli Seitler deutlich vorne lagen. Beim Abendessen wurde das Missgeschick bei einer Frei-Runde „Köstritzer“ ausdiskutiert…