Die Kreissparkassen-Sommer-Schwimmkurse des Schwimmvereins Gmünd (SVG) in den ersten beiden Ferienwochen im Hallenbad an der Goethestraße war ein großer Erfolg. Unter der Regie der stellvertretenden SVG-Vorsitzenden Gabi von Abel und den lizenzierten Trainerinnen Claudia Schneider, Julia von Abel, Nadine Aubele, Joy Aubele, Ida Schneider, Hanna Schweizer und Katja Reber erlernten 65 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren in diesem Intensivkurs spielerisch in zehn Einheiten die Grundlagen für sicheres Schwimmen. 28 Mädchen und Buben meisterten auf Anhieb sogar die Seepferdchen-Prüfung.
Alle Kinder zeigten großen Eifer und hatten viel Spaß. „Die Gewöhnung ans Wasser stand zuerst auf dem Übungsplan“, erklärte Gabi von Abel, „die Kinder lernten dabei zunächst einmal, das Gesicht sehr nahe an der Wasseroberfläche zu halten, dann kurz den Kopf ins Wasser zu tauchen und dabei die Augen offen zu halten“. So verloren sie schnell die Angst vor dem Wasser. Dann lernen die Kinder alles, was man braucht, um die Seepferdchen-Prüfung zu meistern: Springen vom Beckenrand ins Wasser, Gleiten im Wasser, 25 Meter freies Schwimmen in einer Stilart in Bauch- oder Rückenlage; dabei musste erkennbar ins Wasser ausgeatmet werden, und schließlich mussten die „Seepferdchen“ auch noch einen Gegenstand mit den Händen aus dem schultertiefen Wasser herausholen. Die besonders talentierten „Neuschwimmer/innen“ übten auch noch neue Techniken mit Hilfsmitteln wie FlapFin-Power-Flossen.
SVG-Vorsitzender Roland Wendel dankte den Bäderbetrieben für die Bereitstellung des Hallenbades und wies erneut darauf hin, wie wichtig es in unserer Gesellschaft ist, sicher schwimmen zu können. Denn die seit Jahren dramatische Entwicklung der steigenden Zahlen von Badetoten durch Ertrinken ebbe nicht ab: „Gerade in den letzten zwei Wochen gab es in unserer Region drei tödliche Badeunfälle, weil die Opfer nicht richtig schwimmen konnten“, sagte Wendel. Deutschland drohe eine Nation von Nicht-Schwimmer/innen zu werden. So ergab eine Forsa-Umfrage, dass 70 Prozent der zehnjährigen Kinder in Deutschland nicht sicher Schwimmen können. Wendel weiß aus Erfahrung: „Im Raum Schwäbisch Gmünd gibt es viele Grundschulklassen mit einer Schwimmer-Quote von null Prozent!“ Verschlimmert habe sich die Situation durch Corona, die Energiekrise und den zunehmenden Personalmangel in den Badeanstalten. So seien in den letzten vier Jahren viele Schwimmbäder nur begrenzt geöffnet oder gar ganz geschlossen geblieben. Dass immer weniger Menschen in Deutschland sicher schwimmen können, wirke sich auch auf die Besucherzahlen in den Schwimmbädern aus, weiß Wendel: „Wer nicht schwimmen kann, geht auch nicht ins Frei- oder Hallenbad.“
Für den SVG-Vorsitzenden sollte deshalb „Schwimmen Können in einem modernen Land wie Deutschland eigentlich ein Kulturgut sein“. Leider würden Eltern, Schulen und der Staat heute immer weniger diese gesellschaftspolitische Aufgabe erfüllen. „Dieses Manko will der Schwimmverein Gmünd ausgleichen“, sagt Wendel und erläutert: „Die breite Öffentlichkeit registriert die sportlichen Erfolge unserer Wettkampfschwimmer/innen, aber die eigentliche Seele unseres Vereins ist der Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport! Für ein umfassendes Angebot in diesem Bereich engagieren sich bei uns über 20 lizenzierte Übungsleiter/innen ehrenamtlich“. Der SVG bietet nicht nur Schwimmkurse für Kinder an, sondern auch für Jugendliche, für Menschen mit Handicap (Inklusion), für Coronakranke (Rehasport) und für Jedermann (mit Wassergymnastik). Zudem unterhält der SVG mit Mitteln aus der Brigitte-Frank-Stiftung über 20 Kooperationen mit Schulen und acht Kooperationen mit Kindergärten. Acht Übungsleiter/innen sind dabei im Dauereinsatz.