Fünf Wochen nach dem Trainingsauftakt am 11. September für die Wintersaison 2024/25 standen die Athleten/innen des Schwimmvereins Gmünd (SVG) vor dem ersten Leistungstest. Am vergangenen Wochenende fanden auf der 25-m-Bahn im Neckarpark-Bad in Stuttgart die baden-württembergischen Kurzbahnmeisterschaften in den Wertungen Aktive (Geburtsjahrgänge 2005 und älter), Junior/innen (Jahrgänge 2006/2007) und der Geburtsjahrgänge 2008 bis 2014 statt. Dabei gab es acht baden-württembergische Einzeltitel (fünfmal Marie Fuchs, zweimal Ida Schneider, einmal Kathrin Stotz), einen Staffeltitel über 4 x 50 Meter Freistil mixed, zwei Goldmedaillen in der Juniorenwertung durch Heike Stotz und sieben Goldmedaillen in den Jahrgangswertung, fünfmal durch Julia Julia Ullrich und zweimal durch Ben Grahn (siehe Extrabericht), „Eine Titelflut wie in den vergangenen Jahren konnte es diesmal nicht geben“, prognostizierte Trainer Björn Koch schon im Vorfeld realistisch, aber keinesfalls resignierend. Und das hat viele Gründe.
Denn nach der Sommerpause gab es im 20-köpfigen Leistungsteam 1 einen großen Umbruch. So sind die in den letzten beiden Jahren bei den Deutschen Jugendmeisterschaften so erfolgreichen „Dorfhennen“ Maria Fuchs, Ida Schneider, Paula Fuchs und Kathrin Stotz (alle Jahrgang 2005) jetzt in die Aktivenklasse „hineingewachsen“, wo die Trauben natürlich höher hängen. Und dazu muss dieses Erfolgsquartett im Training jetzt auch noch kürzertreten. Die drei Einser-Abiturientinnen absolvieren derzeit in Vorbereitung auf ein Studium ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ): Paula Fuchs im Ostalbklinikum in Mutlangen, Marie Fuchs in der Einrichtung Eins + Alles, Erfahrungsfeld der Sinne, in der Laufenmühle in Welzheim und Ida Schneider mit vielfältigen Aufgaben im Schwimmverein Gmünd. Auch Lenny Kientz (2007) leistet sein FSJ – in der Heide-Schule in Mutlangen. Kathrin Stotz und Jan Klein (2005) müssen den Spagat zwischen Schwimmtraining und Vorbereitung auf das Abitur meistern.
Vom bisherigen LT-1-Kader verbleiben somit nur Heike Stotz (2007), die von Landestrainer Dr. Farshid Shami in den Regionalkader berufen wurde, und Julia Ullrich (2011), die ebenfalls für den Regionalkader des Schwimmverbandes Württemberg nominiert wurde. Chiara Vetter (2001) studiert bis Mai 2025 in den USA.
Neu von der TSG Schwäbisch Hall zum SVG gestoßen ist Lukas Ullrich (2007).
Aus der „Not“ eine Tugend gemacht hat Trainer Björn Koch und zog gleich zehn Nachwuchstalente aus der LT 2 in die LT 1 hoch: Stella Alicia Cazzulo (2008), Lenny Fritz (2009), Lea Elisa Geiger (2009), Mia Marie Grahn (2011), Isabell Höchsmann (2009), Emil Lieby (2010), Jakob Lillich (2009), Lotta Rösch (2010), Timo Elias Scherer (2010) und Thomas Wallis (2008).
Co-Trainerin Daniela Fuchs hörte auf
Neue Gesichter auch auf der Co-Trainer-Position: Anna-Lisa Barth, Julia Barth und Thomas Wolff treten in die Fußstapfen von Daniela Fuchs. Die sind ziemlich groß: Von 2015 bis 2021 betreute sie zusammen mit Peter Stich das SVG-Nachwuchsteam, anschließend war sie Co-Trainerin bei Björn Koch. Bereits seit 2003 gehört Daniela Fuchs dem Gesamtvorstand des Schwimmvereins an, war Übungsleiterin im Bereich Gesundheits- und Freizeitsport und brachte ihre Expertise bei der Herausgabe der Vereinsnachrichten „Tschambo“ und in der Organisation des Mugele-Cups und anderer Veranstaltung ein. „Wer so lange für unseren Verein ehrenamtlich tätig ist, dem sind wir zu großem Dank verpflichtet“, lobt SVG-Vorsitzender Roland Wendel, „die entsprechende Ehrung wird Dany auf jeden Fall bei unserem Helfer-Abend im November erhalten“. Auch Björn Koch betont, dass er in Dany Fuchs eine loyale und erfahrene Trainerin zur Seite hatte: „Auf sie konnte ich mich immer verlassen, sie hat mir die Einarbeitung beim SVG sehr erleichtert.
Leistungsschub durch Disziplin
Für die kommende Saison mit Fokus auf die Mannschaftsmeisterschaften (Frauen 2. Bundesliga, Männer Oberliga Baden-Württemberg) sowie auf die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften hat Björn Koch ein ausführliches Konzeptionspapier erarbeitet, „an das sich die LT 1 strikt halten muss, wenn wir die angestrebten Entwicklungsschritte gehen wollen“. Für Koch „ist und bleibt Schwimmen eine Ausdauersportart, die wir gemeinsam betreiben“. Nur durch mindestens sechs Trainingseinheiten pro Woche mit hoher Intensität und der Bereitschaft zu regelmäßigem Frühtraining (Dienstag und Donnerstag ab 6.30 Uhr) könne es zu einem Leistungsschub kommen. Der Trainer erwartet dabei von seinen Schützlingen „Disziplin, Leistungsbereitschaft, Leistungswille und ein positives Verhalten innerhalb und auch außerhalb des Beckens“.
Mugele-Cup am nächsten Wochenende
Dies gilt auch für den 11. Internationaler Mugele-Cup am kommenden Samstag und Sonntag im Gmünder Hallenbad. Da will der SVG mit großem Aufgebot sein breites Leistungsvermögen unter Beweis stellen. Insgesamt 1388 Meldungen wurden für den Mugele-Cup abgegeben. Im Anschluss daran absolviert der SVG vom
29. Oktober bis 2. November ein Trainingslager in Konstanz. Dabei wird Trainer Björn Koch seinem Team den letzten Schliff für die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften vom
14. bis 17. November in Wuppertal verpassen. Bisher qualifiziert haben sich dafür Marie Fuchs, Paula Fuchs, Idas Schneider, Kathrin und Heike Stotz sowie fünf Staffeln. Das letzte Highlight des Jahres 2024 steht am 30. November an – die Deutsche Mannschaftsmeisterschaften. Im vergangenen Jahr verpasste die Gmünder Damenmannschaft nur hauchdünn den Aufstieg von der 2 in die 1. Bundesliga. Ob es in diesem Jahr klappt?