Wie ist es, durch das 25m Becken zu pflügen während man vom ganzen Hallenbad angefeuert wird? Dieses schöne Gefühl, das den Leistungssportler vom SVG wohlvertraut ist, konnten am vergangenen Samstag alle jene genießen, die sich aktiv am Weihnachtsschwimmen beteiligt haben. Aber auch wenn man nicht selbst ins Wasser wollte, zum Wettkampfluft schnuppern, oder zum mit den Kindern entspannt Planschen, wurde der gut besetzten Tribüne viel Sehenswertes geboten und für das leibliche Wohl war ebenso gesorgt.
Zur Einstimmung führten die jüngsten Leistungsschwimmer, die Fördergruppe von Urse Wendel, ein adventliches „Wasserballett“ vor und umkreisten leuchtbändergeschmückt in unterschiedlichen Formationen einen großen bunten Stern.
Danach durften die kleinen Schwimmkinder zeigen, wie toll sie sich schon über 25m fortbewegen können, beklatscht von ihren stolzen Eltern, Omi, Opi und weiteren Verwandten. Zufrieden waren auch ihre Übungsleiter, denn dieses Jahr schafften es fast alle der Anfänger sogar ohne Hilfsmittel! Für die größeren Schwimmkinder ging es dafür darum, einen guten Kopfsprung hinzulegen und schneller als die anderen aus ihrer Gruppe zu sein, bei den Älteren schon über 50m.
Der nächste Programmpunkt holte auch die Erwachsenen zum Wettkampf ins Wasser, bei der Familienstaffel dürfen sich alle anfeuern lassen, die 100m werden auf drei generationenübergreifende Schwimmer aufgeteilt (mindestens einer davon muss ein Kind oder ein Erwachsener sein). Es kommt dabei aber nicht nur auf das Tempo an, auch die älteste (Familie Moll mit Paula, Marianne und Herbert mit 181 Jahren) und die jüngste Staffel (Familie Weiß mit Julia, Leonie und Nadine mit 50 Jahren) wurden mit Preisen bedacht. Noch glücklicher als über den Gewinn der Staffel als die schnellste Familie mit Christine und Nils war Vorsitzender Roland Wendel jedoch darüber, dass ganze 23 Familien gestartet sind, ein neuer Teilnahme-Rekord!
Doch damit war der Wettkampfdurst im SVG noch nicht gestillt, auch der nächste Programmpunkt brachte wieder Spannung ins Hallenbad: Drei Staffeln kämpften über 100m Lagen um den Sieg! Hier konnten sich alle Zuschauer eine in jahrzehntelanger Übung ausgefeilte Schwimmtechnik und aufeinander eingespielte Wechsel abschauen, denn die antretende Mastersstaffel hat Europameisterniveau Rücken: Winfried Hofele, Brust: Roland Wendel, Schmetterling: Roland Aubele, Kraul: Manfred Bihr) Herausgefordert wurden sie vom Team der „Prosecco-Ladies“ – wohl wagemutig geworden durch ihr namensgebendes Getränk? Aber auch die Ladies Rücken: Nadine Aubele, Brust: Gabi von Abel, Schmetterling: Julia von Abel, und Kraul: Claudia Schneider haben schon früh viel trainiert – und sie sind jünger; das sind Ladies sowieso immer. Um den Zuschauern noch mehr Spannung zu bieten, wurde das Rennen noch mit einem Trainer-Duo-Team aufgemischt, beide mussten mit der doppelten Schwimmstrecke ihr niedrigeres Gesamtalter kompensieren Rücken, Kraul: Veit Botsch, Brust, Schmetterling: Sascha Rofka. Für die Zuseher war schwer vorhersagbar: Würde Erfahrung gegen Eleganz – die Ladies bestanden auf ihrem Markenzeichen, den Wasserwiderstand erhöhenden schicke Blümchenbadekappen – oder doch Kraft gewinnen? Etwas über eine Minute später hatten die Ladies die Europameister mit vollem Schlussspurt-Einsatz doch hinter sich gelassen, konnten sich aber nicht gegen das Trainer-Doppel durchsetzen. Den beiden Gewinnern hätte eigentlich Prosecco kredenzt gehört, aber eventuell benötigen die Ladies ihre Vorräte, um sich wieder zu wagemutigen Ideen für das nächste Weihnachtsschwimmen zu pushen.
Nach der Wettkampfstimmung wurde es wieder weihnachtlich, von den Kindern freudig erwartet erfolgte der Besuch des Nikolaus, der sie für ihre Anstrengungen beim Schwimmkurs und beim Training mit feinen Lebkuchen und schönen, wasserfesten Tieren zum Spielen belohnte.
Zum Ausklang der traditionellen Jahresende-Veranstaltung maßen sich danach die Schwimmer der Sportmannschaften über die verschiedenen Lagen, während Kinder und Eltern noch gemütlich in den warmen kleinen Becken spielten.