Zum Schluss macht’s „Klick“ - Erfolgreicher Abschluss des Pilotprojekts „Schwimmvereine in Ganztagsschulen“

Das Pilotprojekt „Schwimmvereine in Ganztagsschulen“ der Stadt und des Schwimmvereins ist ein Erfolg: 14 Kinder können nun schwimmen. (Foto: Tom)

Der Erfolg dieses Pilotprojekts war offensichtlich: Mit leuchtenden Augen führten die Kinder der Hardtgrundschule im Gmünder Hallenbad ihr schwimmerisches Können vor. In nur 14 Wochen haben die meisten der 14 Schüler des ersten Kurses „Schwimmvereine in Ganztagsschulen“ die Grundlagen des Schwimmens erlernt, allesamt lieben sie den Aufenthalt im Wasser. Immer mehr Kinder im Grundschulalter können nicht schwimmen. Viele sind sogar mit Wasser in großen Becken überhaupt nicht vertraut. Und so fürchten sie tiefes Wasser. Diesem Umstand trägt das Pilotprojekt „Schwimmvereine in Ganztagsschulen“ Rechnung. Behutsam werden die Kleinen ans Wasser gewöhnt. Und bald darauf sind die meisten von ihnen wahre Wasserratten. So wurde am Montag im Gmünder Hallenbad der erste Kurs des Pilotprojekts verabschiedet, der zweite Kurs findet nach den Herbstferien statt. „Es geht überhaupt ums Kennenlernen des Wassers, einfach keine Angst mehr vor ihm zu haben“, erklärte Frank Wendel vom Kultur- und Sportamt das Anliegen des Kurses, „und dass sie sich im Fall des Falles retten können.“

Für Projektleiter Steffen Kregler vom Schwimmverein Gmünd ist damit ein erster Meilenstein im Pilotprojekt zurückgelegt. 50 Prozent der Kinder seien nach dem Besuch der Grundschule keine sicheren Schwimmer und befänden sich damit in Lebensgefahr. Insgesamt gebe es an den Pilotschulen Hardt-, Rauchbein- und Klösterleschule 144 Kinder. 78 Prozent davon könnten nicht schwimmen. In diesem ersten Kurs seien 14 absolute Nichtschwimmer betreut worden. Mit dem Ergebnis, dass sechs davon mit dem Seepferdchen abschlössen. Weitere drei Kinder könnten zwar schwimmen, aber noch nicht im großen Becken. Die andern fünf seien erfolgreich ans Wasser gewöhnt worden. „Das ging natürlich nur mit einer intensiven Betreuung“, verdeutlicht Kregler, „auf drei Kinder kam ein Betreuer.“ Deutliche Hilfe sei hier von der PH Gmünd geleistet worden. Nun müssten die einzelnen Bemühungen noch besser verzahnt werden.

„Der Auftakt war wichtig“, befand Sportbürgermeister Dr. Joachim Bläse, „nun fragt es sich, wie geht’s weiter?“ Dazu müsse man sich mit dem Kultusministerium abstimmen, Gelder besorgen und externe Partner finden. Hier sei nun der Schwimmverein Gmünd ehrenamtlich engagiert. „Wo fangen wir an und wo ergänzen wir?“, laute die Frage. Denn früher hätten mehr Kinder schwimmen können. Dabei sei in Gmünd Schwimmen Grundlagensport. Den dazu notwendigen finanziellen Aufwand könne die Stadt allein nicht leisten. „Dieses Projekt muss in die Fläche getragen werden“, meinte Emanuel Vailakis, Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg, „die Anzahl der Nichtschwimmer muss gesenkt werden.“ Dieses gesamtgesellschaftliche Problem müsse jetzt auf höherer politischer Ebene weitergeführt werden. „Von diesen Kindern waren vorher viele noch nie in einem Schwimmbad“, erklärte Bärbel Schlienz, Rektorin der Hardtgrundschule, die Ausgangslage. Und unbedingt müsse es jetzt weitergehen. Ganz begeistert vom Erfolg zeigte sich Kursleiterin Claudia Schneider vom SVG: „Unglaublich, was einer der Schüler bereits jetzt für eine Wasserlage hat.“ Manche bräuchten zwar länger, aber zum Schluss mache es bei jedem „Klick“.

© Gmünder Tagespost 24.02.2014