Jubel über jede Menge Titel - Gmünder präsentieren sich bei den Württembergischen Kurzbahn-Meisterschaften in Neckarsulm in Bombenform.

Sechs Siege und einen Vereinsrekord feierte Gmünds Spitzenschwimmerin Carolin Morassi (hier über Schmetterling) bei den Württembergischen Kurzbahn-Meisterschaften in Neckarsulm.

Hoppla, was war das für ein Auftritt des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd bei den Württembergischen Kurzbahn-Meisterschaften am Wochenende in Neckarsulm. „jede Menge Titel“, jubelte Patrick Engel als Bilanz gezogen wurde. Neunmal konnten die Gmünder die Sieger stellen. „Das war eine Supervorstellung und wir konnten feststellen, dass das vermehrte Krafttraining seit Sommerpause schon anschlägt“, war dies für den SVG-Cheftrainer einer Gründe für den Titelreigen im Unterland. Nach fünf im Vorjahr beim Heimspiel im Gmünder Hallenbad. Dazu kamen noch sieben Vizemeisterschaften und vier dritte Plätze. Allerdings gingen die neun Meisterschaften auf das Konto von zwei Gmündern. Carolin Morassi sorgte für ein „Six-Pack“ und Henning Mühlleitner gelang ein Hattrick. Zudem konnte Carolin Morassi für einen SVG-Vereinsrekord sorgen und einen zweiten einstellen.

Die erfolgreichste Mannschaft

Damit gehörten die Gmünder erneut zu den drei erfolgreichsten Vereinen im Lande, mussten aber mit ansehen, wie zwei Teams noch mehr Titel einheimsen konnten. Vor allem Dank weiterer Verstärkungen aus dem ganzen Land. Vor allem Meisterschaftsgastgeber SU Neckarsulm scheint derzeit wie ein Magnet auf gute Kräfte im Lande zu wirken. Mit 14 Titeln stellte man die erfolgreichste Mannschaft. Zwei Titel weniger gab es für den SV Waiblingen. Auch der hatte diese in erster Linie Neuzugängen zu verdanken, die im Vorjahr noch für andere Vereine die Titel einfuhren. Damit sammelten die „großen Drei“ allein zusammen 35 erste Plätze in den 42 Entscheidungen. Den Rest teilten sich gleich fünf Vereine.

„Das war eine Vorstellung mit sechs Ausrufezeichen und lässt für die nächsten Wochen hoffen“, gab es für Carolin Morassi viel Lob von Patrick Engel. Die „Sahnehäubchen“ der sechsfachen Meisterin waren dabei ihre Schmetterlingsstrecken. In 2:14,86 Minuten konnte sie beim Titelgewinn über die 200m-Strecken einen fast auf den Tag genau 25 Jahren alten Vereinsrekord deutliche verbessern. Der stand bislang bei 2:17,90 Minuten und wurde von Szilvia Szalai gehalten. Schon in der vergangenen Saison hatte Carolin Morassi angedeutet, dass diese Marke bald fällig sein wird. Und schon hat sie den nächste SVG-Rekord im Visier, stellte sie doch über die 100m-Strecke die derzeitige Bestmarke (die noch ein Jahr älter ist) von Marion Zoller in 1:02,26 Minuten ein. Auch dies bedeutete den Titel für Carolin Morassi.

Begonnen hatte sie ihren Auftritt in Neckarsulm mit dem Sieg in 4:55,08 Minuten über 400m Lagen. Es folgte ein erster Platz in 2:20,04 Minuten über 200m Rücken. Dann musste sie sich über 100m Rücken in 1:04,65 Minuten der Konkurrenz geschlagen geben und wurde hier Vizemeisterin. Es sollte aber noch ein weiterer „Knaller“ von ihr folgen. Über 100m Freistil verbesserte sie sich auf starke 57,56 Sekunden und durfte – fast schon wie selbstverständlich – die Glückwünsche für einen weiteren Titel entgegen nehmen. Doch damit war noch nicht Schluss für Carolin Morassi. Es folgte noch ein Titelgewinn in 2:20,24 Minuten über 200m Lagen.

Trotz Trainingsrückstand nach seiner Grundausbildung bei der Sportkompanie der Bundeswehr konnte auch Henning Mühhleitner in Neckarsulm mit immerhin drei Titeln glänzen. „Seine Leistungen waren aber schon recht ansprechend“, meinte Patrick Engel. So kam Henning Mühlleitner gleich zum Auftakt der Meisterschaften über 400m Lagen in 4:26,46 Minuten zu einem mehr als klaren Sieg und deutete schon einmal seine Fähigkeiten an. Titel Nummer zwei gab es in 3:58,86 Minuten. Der dritte war dann in 2:06,43 Minuten über 200m Lagen fällig. Außerdem gab es für ihn in 1:53,02 Minuten über 200m Freistil und 2:04,76 Minuten über 200m Lagen noch zwei Vizemeisterschaften.

Gleich dreimal Zweiter wurde Per Kleinschmidt über die drei Rückenstrecken. 26,42 Sekunden über 50m, 56,74 Minuten über 100m und 2:06,70 Minuten über 200m waren dabei seine marken. Über die 50m-Strecken stand auch Patrick Dalferth als Ditter in starken 26,62 Sekunden mit auf dem Siegerehrungspodest. Wie auch die 800m Freistil in 8:48,25 Minuten mit dem gleichen Platz. „Bei beiden war es ein Schritt nach Vorne und es geht aufwärts“, war Patrick Engel auch bei diesem Duo mit den Leistungen zufrieden. Einen weiteren dritten Rang in einem Einzelrennen gab es für Marc Schneider in 17:06,80 Minuten über 1500m Freistil.

Blieben noch die Staffeln, bei denen die Gmünder mithalten, aber keinen Titel mit nach Hause nehmen konnte. Doch zwei Vizemeisterschaften und ein dritter Rang konnten sich auch sehen lassen. Über 4x50m Freistil der Frauen belegten Sophia Anderle, Katharina Bopp, Lena Talgner und Carolin Morassi in 1:49,93 Minuten den zweiten Rang, Wie auch das Mixed-Quartett der Gmünder über die gleiche Distanz in der Besetzung Henning Mühlleitner, Patrick Dalferth, Katharina Bopp und Sophia Anderle in 1:43,73 Minuten. Blieb noch der dritte Rang der 4x50m-Mixed-Lagenstaffel in 1:55,87 Minuten, bei dem Sophia Anderle Nils Wendel,. Luisa Anderle und Katharina Bopp im Einsatz waren.

Vereinsrekorde wackeln

Damit lag Patrick Engel mit seinen Prognossen im Vorfeld der Meisterschaften durchaus richtig, hatte er doch Carolin Morassi, Morassi, Henning Mühlleiter, Per Kleinschmidt und Patrick Dalferth als potentielle „Top-Drei-Schwimmer“ ausgemacht. Und daran hielten sich die Vier dann auch prompt. Noch mehr dürfte ihm aber gefallen haben, dass in nicht wenigen Rennen die SVG-Vereinsrekorde ins Wackeln kamen – aber noch nicht fielen. Was sich aber bei den kommenden Auftritten durchaus ändern könnte. Der nächste „Boxenstop“ für das SVG-Team werden nun die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften vom 17. bis 20. November in Berlin sein.

© Gmünder Tagespost 08.11.2016 18:48