Auch in Berlin Akzente setzen - Deutsche Meisterschaften: SVG-Schwimmer unter den Titelanwärtern

Mit zwei Vereinsrekorden im Rücken will Henning Mühlleitner vom Schwimmverein Schwäbisch Gmünd dieses Wochende bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin seine Klasse beweisen. Auch Vereinskollege Maximilian Forstenhäusler, der mittlerweile im englischen Plymouth zuhause ist, wird in Berlin antreten. Bei den Deutschen Meisterschaften geht es nicht nur um Titel und die Tickets zu den Weltmeisterschaften im Sommer in Barcelona. Vielmehr stehen vom 14. bis 19. Juli auch die Europäischen Olympischen Jugendspiele (EYOF) im niederländischen Utrecht auf dem Programm.
Ein Termin, der zumindest bei Trainer Patrick Engel einen gewissen Reiz ausübt. Denn dort sind die Jahrgänge 1997/98 startberechtigt – und Henning Mühlleitner gehört genau dieser Altersklasse an. „Es wird aber verdammt schwer werden, sich dafür zu qualifizieren“, sagt der Gmünder Trainer. So ist nach den Nominierungskriterien des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) nur ein Starter für 400m und 1500m Freistil vorgesehen. Dies bedeutet, man muss ich in Berlin über beide Strecken empfehlen.

Mit seinem grandiosen Vereinsrekord von 16:27,64 Minuten liegt Henning Mühlleitner auf Rang vier der Meldeliste für die Titelkämpfe in der deutschen Hauptstadt. Zwei der Konkurrenten liegen mit ihrer Saisonbestzeit nur minimal vor dem Gmünder. Lediglich ein Mitstreiter hat sich bislang ein wenig abgesetzt. „Aber der ist auch auf den kürzeren Sprintstrecken stark“, spekuliert Patrick Engel, der viel Lob für seinen Schützling übrig hat. „Er hat im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht“. Ab dies in Berlin nochmals gelingt, muss abgewartet werden.

Auch über die 400m Freistil weist Henning Mühlleitner mit seinen 4:10,58 Minuten die viertbeste Meldezeit auf. Mit ähnlichen Vorzeichen wie über die längere Strecke. „Ein Podiumsplatz wäre sicher eine Überraschung, ist aber nicht abwegig“, meinte Patrick Engel zu den Chancen in diesen beiden Entscheidungen. „Vereinsrekord über die 400m wäre cool“, zeigt sich der Gmünder Topathlet gewohnt gelassen. Den hatte er bei den Landesmeisterschaften in Stuttgart noch um 1,34 Sekunden verpasst. Daneben wurde Henning Mühlleiter über 100m und 200m Freistil gemeldet. „Er ist auch über diese Strecken nicht schlecht drauf“, meint Patrick Engel, der sich trotzdem schwer tut für eine exaktere Einschätzung. In der vergangenen Woche wurde noch im Gmünder Freibad trainiert, am Dienstag ging es dann bereits nach Berlin.

Dort stieß auch Maximilian Forstenhäusler zum SVG-Aufgebot. Er besucht derzeit bekanntlich im britischen Plymouth die Schule und trainiert auch beim dortigen Verein. Unter anderem mit der 100m-Brust-Olympiasieger von London, Ruta Meilutyte aus Litauen. Für den „Wahl-Briten“ sind die Vorzeichen ähnlich gelagert. Auch er liebäugelt ein wenig mit den EYOF-Spielen, da er ebenfalls dem Jahrgang 1997 angehört. „Ich kann ihn nur schwer einschätzen, in welcher Form er sich befindet“, sagt Patrick Engel, für den es eine Selbstverständlichkeit war, das „Gmünder Gewächs“ in Berlin zu betreuen. Zumal man auf der „Insel“ einen anderen Trainingsaufbau gewählt hat und Maximilian Forstenhäusler in den vergangenen Wochen doch einigen Reisestress zwischen Plymouth und dem Kontinent zu verschiedenen Wettkämpfen, beispielsweise in Luxemurg und Magdeburg, sowie in den Osterferien nach Gmünd zum Heimaturlaub zu verkraften hatte.

Das Hauptaugenmerk liegt für ihn vor allem auf den beiden Lagenstrecken über 200m und 400m. Hier liegt er nach den für die Meldung zu den Deutschen Meisterschaften berücksichtigten Vorleistungen in dieser Saison über beide Distanzen auf Platz sechs. Allerdings war er bei einem Meeting in Sheffield bereits nochmals schneller. Zuerst steht am Donnerstag die 400m-Strecke für ihn auf dem Programm. Einen Tag später ist dann die halb so lange Distanz an der Reihe. Auch über 200m Schmetterling sieht es für Maximilian Forstenhäusler am Samstag nicht schlecht aus. Nach seinen bisherigen Saisonmarken liegt er auf Rang sieben. Dagegen rutschte er über 100m Schmetterling (am Sonntag) gerade noch in das 20-köpfige Starterfeld in dieser Altersklasse.

© Gmünder Tagespost 24.04.2013