„Mut zur 50-Meter-Bahn fehlt“ - Mitgliederversammlung des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd mit Wahlen und Rückblicken

Der neu gewählten Vorstand des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd (von links): Roland Wendel, Barbara Schuster-Gratz, Sylvia Abele und Stefan Talgner.

Der SV Gmünd ernannte bei seiner Hauptversammlung ehemalige Leistungsschwimmer durch Präsident Roland Wendel (l.) und Ehrenpräsident Wolfgang Patzke (2.v.r) für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit zu Ehrenmitgliedern (v.l.): Claus Mnerinsky, Rainer Trzinski, Dr. Thomas Arnold, Günther Oberdörfer und Winfried Hofele

Roland Wendel mit Brigitte Finkeisen-Berg und Ilse Aubele (50 Jahre Mitgliedschaft) und Sportvorstand Steffen Kregler.

„Es fehlt den politischen Vertretern in der Stadt der Mut zu einer 50-Meter-Halle“, sagte Vorsitzender Roland Wendel bei der Mitgliederversammlung des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd in der „Krone“ in Wetzgau. Dennoch gebe er die Hoffnung darauf nicht auf. Mit dem Ergebnis der Neuwahlen für seine neue (alte) Mannschaft zeigte er sich sehr zufrieden. Im Mittelpunkt der Tagesordnung standen die Neuwahlen, bei denen der Vorsitzende des Schwimmvereins einstimmig für weitere zwei Jahren in seinem Amt bestätigt wurde. Seit 2003 führt er den „größten Monosportverein auf der Ostalb“. Der vor 111 Jahren gegründete Verein hatte zum Jahresbeginn 1120 Mitglieder, davon 601 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Ebenso einstimmig wurde der Gesamtvorstand des Vereins gewählt. Den gravierendsten Wechsel gab es dabei auf der Position des stellvertretenden Vorsitzenden für den Sport. Steffen Kregler nimmt nach zehn Jahren eine „Familienauszeit“. Als Nachfolger wurde Stefan Talgner gewählt. „Mein Vorgänger hinterlässt Riesenstiefel, ich muss erst einmal schauen, ob ich in diese passe“, meinte der ehemalige Deutsche Meister über 200 Meter Rücken, der während seiner aktiven Zeit zahlreiche Erfolge für den Schwimmverein eingefahren hatte. Weitere Wechsel gab es bei den außersportlichen Aktivitäten: Raphael Wicker löste den aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierenden Timo Herklotz ab. Und beim Kampfrichterwesen verabschiedete sich nach einem Jahrzehnt Sylvia Werner und übergab den „Staffelstab“ an Ute Forstenhäusler. Neu geschaffen wurde das Vorstandsamt zur Koordination der inzwischen zahlreichen Kooperationen des Vereins, für das in Zukunft mit Stephanie Lewis ebenfalls eine ehemalige Aktive verantwortlich zeichnet. Einstimmig bestätigt wurden Sylvia Abele als stellvertretende Vorsitzende für Finanzen, Barbara Schuster-Gratz als stellvertretende Vorsitzende für Breiten-, Freizeit- und Gesundheitsport, Daniel Seifert (Leistungssport), Tobias Patzl (Triathlon), Gerahrd Büttner (Seniorensport), Gabi von Abel (Nachwuchsförderung und Kurswesen), Claudia Strnad (Breitensport), Daniela Fuchs (Marketing), Dorothea Seitler (Öffentlichkeitsarbeit), Hans-Peter Sick (Berichterstattung), Susanne Wendel-Funk (Lehrwesen), Johannes Moll (Veranstaltungsmanagement) und Uschi Vester (Personalmanagement). Kassenprüfer bleiben Birgit Schabel und Werner Siegle. Wendel lobte die „große Konstanz in seiner Führungsriege“.

(Wasser)-Mühlen mahlen langsam

In seinem Rechenschaftsbericht für die vergangenen zwei Jahre wies der Vorsitzende darauf hin, dass „das schwimmerische Spektrum des Vereins weit gestreut ist“. Großen Dank gab es bei der Versammlung, bei der Frank Wendel vom Amt für Bildung und Sport anwesend war, an die Adresse von Oberbürgermeister Richard Arnold, Sportbürgermeister Joachim Bläse und Thomas Vetter von den Gmünder Bäderbetrieben für die „um jährlich zehn Wochen erweiterte Nutzungsmöglichkeiten der 50-Meter-Bahn im Gmünder Freibad im Schießtal“. Allerdings meinte Roland Wendel auch, den politischen Vertretern in der Stadt fehle „der Mut zu einer 50-Meter-Halle“, er habe aber die Hoffnung darauf noch nicht aufgegeben. „Zudem nimmt der Kampf um Wasserflächen kein Ende. Die Kapazitäten im Hallenbad sind am Ende“, unterstrich der SVG-Chef den „Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit“. Zu seinem Abschied aus dem SVG-Vorstand hegte auch Steffen Kregler den Wunsch, dass „eine 50-Meter-Halle in Erfüllung geht und weitere Wasserflächen für alle entstehen“. Wie langsam die (Wasser)-Mühlen in dieser Angelegenheit in Gmünd mahlen, zeigt ein Blick in die Annalen. Den gleichen Wunsch hatte schon 2003 Wolfgang Patzke, als er sich als Vorsitzender des Vereins verabschiedete und Roland Wendel sein Nachfolger wurde. „Aber wir lassen nicht locker“, meinte er. Zufrieden zeigten sich die Mitglieder mit den Finanzen, konnte doch Sylvia Abele für die beiden vergangenen Jahre ein „kleines Plus“ im jeweiligen Kassenbericht verkünden.

Zahlreiche Mitglieder geehrt

Zu den Ehrengästen der Versammlung zählten der Vorstandssprecher vom Premiumsponsor Gmünder Volksbank, Guntram Leibinger, und Brigitte Finkeisen-Berg, die mit einem nicht unerheblichen Betrag vor fünf Jahren die Einrichtung der „Brigitte-Frank-Stiftung“ ermöglicht hatte und die sich vornehmlich den Schwimmunterricht an den Gmünder Grundschulen auf ihre Fahnen geschrieben hat. Brigitte Finkeisen-Berg gehörte auch zu den Mtigliedern, die für ihre über 50-jährige Mitgliedschaft beim Verein in den Kreis der Ehrenmitglieder aufgenommen wurde. Dazu zählten zudem Ilse Aubele, sowie die ehemaligen schwimmerischen Spitzenkräfte Thomas Arnold, Winfried Hofele, Günther Oberdörfer, Claus Mnerinsky und Rainer Trzinski, die allesamt von SVG-Ehrenvorsitzenden Wolfgang Patzke mit humorigen Worten gewürdigt wurden. Die goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt Stefan Talgner. Für 25-jährige Vereinstreue mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet wurden Rose Maier, Stephanie Lewis und Jürgen Markwarth.

© Gmünder Tagespost 17.05.2013