Mammutprogramm zum Ausklang - Henning Mühlleitner holt drei dritte Plätze in der offenen Klasse und zwei Altersklassensiege

Was für ein Jahr für Henning Mühlleitner. Noch einmal war das Aushängeschild des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd auf internationalem Parkett im Einsatz. Beiseinem Mammutprogramm mit 14 Starts im Juniorteam des Deutschen Schwimmverbands beim internationalen Meeting in Maribor holte er zwei Altersklassensiege. Henning Mühlleitner, der 17 Jahre alte Schüler aus Gmünd, ging mit dem Juniorenteam des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) bei einem internationalem Meeting in Maribor in Slowenien an den Start. Dabei sprang er mit Vor- und Endläufen zu einem Mammutprogramm mit gleich 14 Rennen ins Wasser. Drei dritte Plätze in der offenen Klasse sowie zwei Siege in der Altersklasse des Jahrgangs 1997/98 waren dabei die Ausbeute des Gmünders, der bereits wieder im harten Training für die Saison 2015 ist.

Platz drei in der offenen Klasse belegte Henning Mühlleitner über seine Spezialstrecken 200m (1:52,47 Minuten), 400m (3:59,51 Minuten) und 1500m Freistil (15:40,87 Minuten). Sechster wurde er in 8:26,64 Minuten über 800m Freistil. Zudem stand er in den Endläufen über 100m Freistil (Siebter in 53,33 Sekunden), 100m Schmetterling ((ebenfalls Siebter in 57,91 Sekunden) und 200m Rücken (Achter in 2:14,93 Minuten). Über 50m Schmetterling stand er im B-Finale und wurde in 26,53 Sekunden insgesamt Zehnter. In der Altersklassenwertung (die in den Vorläufen ausgeschwommen wurde) konnte er die 200m (1:54,37 Minuten) und 400m Freistil (4:02,10 Minuten) für sich entscheiden. Vierter wurde er bei dem hochkarätig besetzten Meeting über 200m Rücken (2:11,20 Minuten) und 1000m Schmetterling (58,67 Sekunden). Rang fünf gab es über 100m Freistil (53,16 Sekunden) und als Achter kam er über 50m Schmetterling (27,03 Sekunden) ins Ziel.

Begonnen hatte ein bewegtes und erfolgreiches Jahr für Henning Mühlleinter mit dem Aufstieg des SVG-Männerteam in die Südgruppe der 2. Bundesliga vor heimischer Kulisse im Gmünder Hallenbad – allerdings (noch) ohne eine neue Bestmarke für die Schwimmvereins-Annalen. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Schon eine Woche später waren drei neue Vereinsrekorde beim „Euromeet“ in Luxemburg fällig. Im Verlauf des Jahres gab es für Henning Mühlleitner kaum ein Halten. Bei fast jedem Meeting und jeder Meisterschaft wackelten und fielen die Marken. Zuletzt sorgte er vor vier Wochen bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal für deren fünf. „Er hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht, deren Ende aber noch nicht abzusehen ist“, zeigte sich selbst SVG-Trainer Patrick Engel von dem fast kometenhaften Aufstieg seines Schützlings überrascht.

Der Höhepunkt schlechthin für Henning Mühlleitner war aber der Gold-Triumph bei den Junioren-Europameisterschaften im Juli im niederländischen Dordrecht mit dem deutschen 4x200m-Freistil-Quartett. Nach Skisprung-Olympaisiegerin Carina Vogt vom SC Degenfeld gab es in Gmünd erneut einen internationalen Titel in einer olympischen Kernsportart zu feiern – was auch in der Stauferstadt nicht alle Tage vorkommt. „Nicht zuletzt mit diesem Erfolg ist er einer der erfolgreichsten Athleten in Gmünd in diesem Jahr“, sagt SVG-Vorstand Roland Wendel. Neben dem Junioren-EM-Titel gewann Henning Mühlleitner unter anderem auch drei Titel bei den deutschen Junioren-Meisterschaften im Juni in Berlin und mit denen er sich auch das Ticket zu den europäischen Nachwuchsmeisterschaften sicherte.

Inzwischen ist er mit seinen zahlreichen Vereinsrekorden auf einem derart hohen Niveau angekommen, das es nicht mehr so einfach ist, diese zu knacken. „Aber er wird sicher bald wieder neue Bestmarken aufstellen und die Grenzen für Schwimmvereins-Verhältnisse weiter verschieben“, blickt Patrick Engel voraus. Der nächste „Kraftakt“ für ihn und sein Team wird der Auftritt in der Südgruppe der 2. Bundesliga bei den Deutschen Mannschaft-Meisterschaften sein. Dort geht es am 7. Februar im hessischen Gelnhausen für die Gmünder vor allem um den Klassenerhalt. Der sollte diesesmal kein allzu großes Problem sein. „Wenn alle unsere Athleten gesund über die Feiertage und die nächsten Wochen kommen“, schränkt Engel ein und hofft, dass sein Team von einer Grippewelle oder ähnlichem verschont bleibt.

Vor allem mit Henning Mühlleitner, Maximilian Forstenhäusler und Per Kleinschnmidt hat er ein Trio zur Stelle, das sich in den vergangenen zwölf Monaten beträchtlich verbessern konnte. „Rund 1000 Punkte mehr“, lautet eine erste „Hochrechnung“ des Gmünder Trainers. Bei der Auflage im Februar dieses Jahres sammelte man in der Oberliga Baden-Württemberg 14 956 Zähler und stieg in die zweite Liga auf. Dort hätte man mit 1000 Punkten mehr Rang sechs im Zwölferfeld belegt, was den sicheren Klassenerhalt bedeutet hätte.

Die drei Gmünder haben aber auch noch ein weiteres Ziel vor Augen. Alle Drei, der im kommenden Jahr bei den Junioren-Europameisterschaften startberechtigt ist. Die Meisterschaft wird im Programm der erstmals ausgetragenen Europaspiele (12. bis 28. Juni) in Baku entschieden. Henning Mühlleitner würde seinen Staffel-Titel nur zu gerne verteidigen. Am liebsten mit einem Team, in dem auch Maximilian Forstenhäusler und Per Kleinschmidt stehen würden. Die Chance besteht, die Tickets werden bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (9. bis 12. April) vergeben.

© Gmünder Tagespost 15.12.2014 19:14:03