Ans Aufhören denkt er nicht - Urgestein Manfred Bihr vom SV Schwäbisch Gmünd feiert seinen 80. Geburtstag

Generationenübergreifende Kameradschaft beim Schwimmverein (v.l.): Urgestein Manfred Bihr, Topathlet Henning Mühlleitner, Coach Patrick Engel. (Foto: -wh-)

Im November wurde der bei den deutschen Senioren-Meisterschaften in Freiburg noch zweimal Deutscher Meister, an diesem Mittwoch feiert er seinen 80. Geburtstag: Manfred Bihr, das Urgestein der großen Gmünder Schwimmerfamilie. Manfred Bihr ist immer noch topfit und hat seinen angekündigten Rücktritt vom aktiven Wettkampfsport längst widerrufen: Der „Mande“ wird auch 2016 noch mit seinem typischen Flügelschlag kraulend durchs Wasser pflügen.

Seinen ersten Wettkampf bestritt der Jubilar, der im Wildeck und später in der Rappenstraße mit fünf Brüdern und zwei Schwestern aufwuchs, im Alter von 12 Jahren – bei den württembergischen Knabenmeisterschaften in Göppingen wurde er über 100 m Kraul Erster. Die Gmünder Trainerlegende Hans Richter hatte das Talent von Bihr erkannt und ihn schnell in die erste Mannschaft geführt. Der Trainer lehrte nicht nur Schwimmtechnik, sondern verordnete dem Bäckergesellen, der bei der Bäckerei Schmid im Freudental in die Lehre gegangen war, auch den notwendigen Schlaf. Völlig „ausgeschlafen“ war „Mande“ 1954, als er bei einem Clubkampf gegen Lazio Rom den drei Köpfe größeren Römer Pucci, der zwei Jahre später in Budapest Europameister wurde, um Längen abhängte. Auch bei deutschen Meisterschaften trumpfte Bihr auf: 1955 in Pirmasens gewann er mit Rups Köninger, Manfred Rieg und Hans Botsch die Bronzemedaille über 4 x 100 m Kraul. Bihr war nicht nur ein herausragender Kraulschwimmer, bei den süddeutschen Meisterschaften 1956 vervollständigte er die aus den Brüdern Walter, Hans und Dietrich Botsch bestehende Rückenstaffel zum Quartett. Daneben war er in der Gmünder Wasserballmannschaft ein gefürchteter Torjäger und bei vielen der in den 50er- und 60er-Jahren so beliebten Clubkämpfe begeisterte er die Zuschauer zusammen mit seinem inzwischen verstorbenen Kumpel Manfred Rieg als humoristischer Kunstspringer vom Drei-Meter-Brett. Zahlreiche württembergische und süddeutsche Meistertitel gewann Manfred Bihr während seiner aktiven Zeit – und als 1996 die Masterswettbewerbe der Senioren ausgeschrieben wurden, war er von Anfang an dabei und sammelte unzählige Siege und Medaillen auch bei Europa- und Weltmeisterschaften. Inzwischen hatte er sich beruflich verändert – vom Bäcker zum Maschinenschlosser und dann zum Schwimmmeister; zunächst im Fellbacher Hallenbad und ab 1970 in den Gmünder Bändern.

An seinem Ehrentag freuen sich Manfred Bihr mit seine Frau Bärbel auf den Besuch ihrer beiden Töchter mit den beiden Enkelkindern. Am Samstag trifft sich „Mandes“ Freundeskreis im Tennisheim zur 80er-Fete.

© Gmünder Tagespost 08.12.2015 21:57:00