Rang elf bei seiner Premiere auf der internationalen Schwimmsportbühne in der offenen Klasse: Henning Mühlleitner absolvierte die 1500 Meter bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in starken 14:49,89 Minuten. Und zudem: SVG-Vereinsrekord und als „I-Tüpfelchen“ ein neuer deutscher Altersklassenrekord für 18-Jährige.
Kaum erwarten konnte er seinen zweiten Auftritt. Als Henning Mühlleitner (SV Schwäbisch Gmünd) am zweiten Tag der Kurzbahn-Europameisterschaften in Netanya die Startbrücke betrat, war er der erste der zehn Akteure, der sich seines Trainingsanzugs entledigt hatte und mit konzentriertem Blick auf das 25-Meter-Becken im „Wingate Sports Insitute“ auf seinen Start über 1500 Meter Freistil wartete. „Nervös war ich überhaupt nicht, ich wollte nur schnell ins Wasser“, sagte er nach dem Rennen, das er in grandiosen 14:49,89 Minuten beendete. In der Endabrechnung der Kurzbahn-EM war dies ein durchaus respektabler elfter Rang bei seiner Premiere auf der internationalen Schwimmsportbühne bei der offenen Klasse. Zudem neuer SVG-Vereinsrekord und neuer deutscher Altersklassenrekord für 18-Jährige.
„Wenn es läuft, dann läuft es“, hatte ihm sein Rennen über die 400 Meter Freistil mit ebenfalls chwimmvereins-Rekord mächtig Auftrieb gegeben. Auch zeigte er keine Scheu vor großen Namen, die durchaus in seinem Vorlauf über den „langen Kanten“ bis hin zu Medaillenkandidaten vertreten waren. Zur allgemeinen Überraschung hielt er die ersten 400 Meter im „Konzert der Großen“ mit. „Dann musste ich aber abreißen lassen.“ Allerdings zog er seinen in der Regel fulminanten Endspurt etwas zu spät an. „Ich habe mich bei der Wende an der falschen Anzeige für die noch zu schwimmenden Bahnen orientiert und war etwas überrascht, als ich schon den Pfiff für die letzten beiden Bahnen hörte.“
Dann begannen für Henning Mühlleitner bange 20 Minuten. „Ich hoffe, das ich den Altersklassenrekord nicht gleich wieder los bin“, bibberte er beim nächsten Vorlauf, in dem mit Florian Wellbrock (SC Magdeburg) sein gleichaltriger Konkurrent aus dem eigenen Lager startete, der ihn bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften vor knapp zwei Wochen noch geschlagen hatte. Doch schon nach wenigen Minuten konnte Mühllleitner aufatmen. Mit 15:02,61 Minuten war sein Magdeburger Teamkollege deutlich langsamer. Der Gmünder konnte dagegen seinen Hausrekord um erneut 2,05 Sekunden steigern.
„Für den Einstand nicht schlecht“, freute sich der 18-jährige Schüler, der bei seiner Premiere bei der Kurzbahn-EM einen guten Eindruck hinterlassen konnte. „Ja, ich fühle langsam wohl bei den Großen. Es war richtig toll, wie mich Paul Biedermann vor den 400 Metern Freistil zur Seite genommen hat und meinte, das packen wir jetzt zusammen“, erzählte Henning Mühlleitner, der damit mit seinem Programm in Netanya fertig ist und nun in aller Ruhe bis Sonntag die Rennen in der nur wenige Meter vom Sandstrand am Mittelmeer liegenden Schwimmhalle anschauen kann. Sein nächster Termin mit dem Deutschen Schwimm-Verband ist am 4. Januar, dann geht es zum dreiwöchigen Trainingslager nach Phuket in Thailand.
© Gmünder Tagespost 03.12.2015 22:13:37