Voller Einsatz am Beckenrand

Sie alle haben das gleiche Ziel: die Lehrkräfte der Mozartschule und die Vertreter des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd. Gemeinsam wollen sie den Kindern die Angst vor dem Wasser nehmen und ihnen die Grundtechniken beizubringen. Foto: Laible

Seit 2008 arbeiten die Mozartschule und der Schwimmverein Schwäbisch Gmünd eng zusammen. Davon profitieren in erster Linie die Kinder. Das Geschrei im Gmünder Hallenbad ist groß. Nein, nicht wegen der aktuellen Diskussion Neubau oder Sanierung. Das interessiert die Kinder im Wasser überhaupt nicht. Sie haben nur eines im Sinn: Schwimmen lernen und Spaß dabei haben. Und den haben die rund 40 Viert- und Sechstklässler der Mozartschule an diesem Tag auch.

Mit einem Sprung ins Nichtschwimmerbecken beginnt für die Kinder der Unterricht. Unter der Aufsicht der beiden Lehrkräfte Sebastian Fritz und Sylvia Waldenmaier ziehen sie ihre Bahnen. Doch nicht alle Schüler bewegen sich sicher durch das Wasser. „Wir haben zwei Nichtschwimmer, die sich beide noch etwas schwer tun im Wasser“, sagt Fritz. Keine Einzelfälle, weiß der Lehrer, denn immer weniger Schulanfänger könnten heutzutage schwimmen. Aber auch ältere Schüler hätten so ihre Probleme im Wasser.

„Das ist unverantwortlich“, sagt Schulleiter Alexander May. Es könne nicht sein, dass Kinder egal welchen Alters aus der Schule entlassen werden und „im Wasser einfach untergehen“. Darum bemühe sich die Mozartschule, das zu verändern. Mit regelmäßigem Schwimmunterricht – hauptsächlich für die Klassen eins bis sechs. Aber auch für die weiterführenden Stufen.

SVG unterstützt die Lehrkräfte

Personell stößt die Mozartschule mit dem Vorhaben jedoch an ihre Grenzen. Drei Sportlehrer, allesamt mit dem silbernen Schwimmabzeichen versehen, übernehmen diese verantwortungsvolle Aufgabe. Zu wenig, für die insgesamt rund 150 Schüler, denen pro Schuljahr Schwimmunterricht angeboten werden soll – und auch angeboten wird. Genau an diesem Punkt kommt der Schwimmverein Schwäbisch Gmünd (SVG) ins Spiel. „Wir stehen den Lehrern unterstützend zur Seite“, erklärt Claudia Schneider vom SVG. Besonders bei den Nichtschwimmern schauen die Kooperationskräfte – darunter auch Praktikanten, die derzeit ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren – genauer hin. Und das in jeder Unterrichtsstunde.

Gemeinsames Ziel sei es, so Schneider weiter, den Kindern die Angst vor dem Wasser zu nehmen und ihnen die Grundtechniken beizubringen. Dabei setzen Lehrer und SVG-Kräfte auf viel Abwechslung in den einzelnen Unterrichtsstunden. Neben Schwimmhilfen und Tauchübungen kommen auch immer wieder Wasserspiele zum Einsatz. „So lernen die Kinder das Wasser als Spielelement kennen“, erklärt Schneider. „Und verlieren ihre Angst davor.“

Seit 2008 besteht die Zusammenarbeit zwischen der Mozartschule und dem SVG. „Eine fruchtbare Kooperation“, sagt May. Eine, von der sowohl Schule als auch Verein profitieren würden. Aber in erster Linie die Kinder. „Es ist wichtig, dass Kinder das Schwimmen nicht in zehn Einheiten erlernen, sondern kontinuierlich – über einen langen Zeitraum“, sagt der SVG-Vorsitzende Roland Wendel. Daher sei das, was die Mozartschule anbiete, „einfach toll“.

Viele Sponsoren mit im Boot

Finanziert wird das Projekt durch Zuschüsse vom Württembergischen Landessportbund. Diese seien aber begrenzt, sagt Barbara Schuster-Gratz, stellvertretende Vorsitzende des SVG. Daher seien die Kooperationspartner auf weitere Sponsoren angewiesen. Neben der Brigitte-Frank-Stiftung sind das der Rotary-Club und die Kreissparkasse Ostalb.

© Gmünder Tagespost 03.02.2017 17:57