Roland Wendel geht in achte Amtsperiode - Große Kontinuität: in 51 Jahren nur drei Vereinsvorsitzende

Der Gmünder Schwimmverein wird auch in den kommenden zwei Jahren von Roland Wendel als seinem Vorsitzenden geführt.

Bei der Mitgliederversammlung im Hotel Fortuna ist Wendel von den anwesenden Mitgliedern einstimmig in seinem Amt bestätigt worden, er geht damit in seine acht Amtsperiode seit 2003. Damit ist Wendel in der Geschichte des Vereins, der in diesem Jahr auf sein 115-jähriges Bestehen zurückschauen kann, nach seinem Vorgänger Wolfgang Patzke, der von 1983 bis 2003 amtierte, der Vorsitzende mit der nunmehr zweitlängsten Zeit an der Spitze des SVG. Zudem überholt er damit Walter Botsch, der dem Verein von 1966 bis 1982 vorstand. „Dies ist sicher ein Zeichen für Kontinuität bei uns“, meinte Wendel zu den nur drei Vorsitzenden in den vergangenen 51 Jahren.

Allerdings drücken den Vorsitzenden auch ein paar Sorgen. Zum einen sieht er erhebliche gesellschaftliche Probleme beim Erlernen des Schwimmens. „Dies ist eine große Aufgabe, zumal wir ohne Schwimmer keinen Nachwuchs für unsere Wettkampfmannschaften finden können“, stellte er fest. So unterhält der Schwimmverein mit 14 Schulen und sechs Kindergärten in Gmünd – nicht zuletzt Dank seiner „Brigitte-Frank-Stiftung“ – eine Kooperation, bei denen Trainer und Übungsleiter des SVG die Sportlehrer beim Schwimmunterricht unterstützen. „Eine Aufgabe, die vom Schwimmverein finanziert wird“, wies Roland Wendel aber auch darauf hin, dass ähnliche Modelle in anderen Städten wie zum Beispiel in Stuttgart oder Heilbronn mit entsprechenden finanziellen Mitteln gefördert werden, „die nicht unerheblich sind“.

Talgner braucht Unterstützung

Ein weiteres Sorgenkind für Wendel ist die Besetzung der Position „Leistungssport“ in seinem Gesamtvorstand. „Es ist uns seit vier Jahren nicht gelungen, hier jemanden zu finden.“ „Hier steckt natürlich eine gehörige Portion Arbeit und Engagement drin, die von einer Person schon aus zeitlichen Gründen gar nicht geleistet werden kann“, erklärte er. Derzeit sind die Aufgaben in diesem Amt bei Stefan Talgner als stellvertretendem Vorsitzenden für den Sport angesiedelt. „Aber er braucht dringend Unterstützung“, lautete die Forderung von Roland Wendel.

Talgner konnte in seinem Bericht für die vergangenen zwei Jahre auf einige sportliche Erfolge hinweisen, So hatten sich Henning Mühlleitner und Maximilian Forstenhäusler für die Junioren-EM vor zwei Jahren in Baku in Aserbaidschan qualifiziert. Dabei gewann Mühlleitner zwei Bronzemedaillen. Inzwischen klopft Carolin Morassi an die Tür zur Nachwuchsnationalmannschaft des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) an. „Sie ist richtig stark“, sagte Stefan Talgner, der sich aber auch über die Zugehörigkeit der SVG-Männer in der Südgruppe der zweiten Bundesliga freut.

Großen Anklang bei den Mitgliedern fand eine Power-Point-Präsentation zu den 115 Jahren des Bestehens des Vereins. Der Ehrenvorsitzende Walter Botsch ließ die Jahre von der Gründung 1902 bis 1969 Revue passieren. Wolfgang Patzke (ebenfalls Ehrenvorsitzender) erinnerte an die Zeit von 1970 bis 1990 und Roland Wendel nahm sich der Zeit von 1990 bis heute an. „Ein Rückblick, der aufzeigte, wie erfolgreich der Schwimmverein vor allem seit den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts ist“, meinte Wendel.

Bei den anstehenden Wahlen wurden neben Wendel als Vereinschef auch die stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Talgner für den Sport, Sylvia Abele für die Finanzen und Barbara Schuster-Gratz für den außerfachlichen Bereich einstimmig wiedergewählt. Ebenfalls einstimmig gewählt wurden Gabi von Abel (Nachwuchsförderung und Kurswesen), Uschi Vester (Breitensport), Stephanie Lewis und Gabi von Abel (Kooperation), Tim Schwarzkopf (Triathlon), Claudia Strnad und Daniel Hägele (Seniorensport), Daniela Fuchs (Marketing), Hans-Peter Sick (Berichterstattung), Susanne Wendel-Funk (Lehrwesen), Ute Forstenhäusler (Kampfrichter), Hans-Peter Gratz und Paul Gratz (Außersportliche Aktivitäten und Jugend) sowie Johannes Moll (Veranstaltungsmanagement) als Mitglieder des Gesamtvorstands des Schwimmvereins.

Drei Posten unbesetzt

Allerdings konnten neben der Position für den Leistungssport auch die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit sowie Personalmanagement bislang nicht besetzt werden.

Bei den Kassenprüfern stellte sich Werner Siegle nach 29 Jahren in diesem Amt nicht mehr zur Wahl. An seiner Stelle wird in Zukunft Holger Maier zusammen mit der wiedergewählten Birgit Schabel die Finanzen des Schwimmvereins unter die Lupe nehmen.

© Gmünder Tagespost 14.05.2017 22:30