Fünf Gmünder Schwimmer landen in den Endläufen - Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin präsentiert sich der SV Gmünd stark.

Zum Abschluss der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften drehte das Team des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd in den abendlichen Endläufen noch einmal kräftig auf. Nicht nur die Tatsache, dass man in fünf Entscheidungen vertreten war, sondern vor allem die Ergebnisse machten Patrick Engel fast sprachlos. „Das war das Sahnehäubchen“, meinte der SVG-Trainer. Nicht nur zwei Podestplätze durch Carolin Morassi als Zweite im Jahrgang 2000 über 100m Schmetterling und Maximilian Forstenhäusler als Dritter im Jahrgang 1997/98 über die gleiche Strecke ließen ihn jubeln. Neben Spitzenleistungen der drei anderen Finalisten konnte er auch noch drei weitere Vereinsrekorde notieren.

„Wann hat es das schon einmal gegeben, dass wir fünf Teilnehmer in den Endläufen bei Deutschen Jahrgangsmeisterschaften stellen konnten“, kam Roland Wende ins Grübeln. „Das war eine grandiose Vorstellung er ganzen Mannschaft“, fügte der SVG-Vorsitzende ein dickes Lob hinzu. Patrick Engel sprach unterdessen von einer „Hammer-Meisterschaft“ für den Schwimmverein. An der einen nicht unbeträchtlichen Anteil und alle Hände voll zu tun hatte.

„Es war Schwimmsport vom Allerfeinsten, dafür haben wir aber auch hart gearbeitet“, blickte er auf die vergangenen Wochen und Monate zurück. Es war aber auch ein wenig Wehmut in seiner ersten Analyse. „Wir könnten noch ein wenig mehr erreichen, es fehlt noch ein kleines, letztes Quentchen“, meinte er. Dabei hatte er aber nicht nur die seit Jahrzehnten in der Diskussion befindliche 50m-Halle im Kopf. Zwölf Finalplätze (darunter die 200m Lagen von Carolin Morassi, die darauf aus Rücksicht auf das weitere Programm abmeldete) bei insgesamt 37 Rennen waren eine für den SVG nicht alltägliche Vorstellung, der mit zehn Teilnehmerin in Berlin an den Start ging. Dies entspricht einer Quote einem Drittel.

„Wir haben uns ganz gut verkauft“, meinte Patrick Engel, der zudem zwei zweite und zweite dritte Plätze sowie sieben SVG-Vereinsrekorde notieren konnten. Allein fünf davon am Abschlusstag, als seine Schützlinge plötzlich Flügel bekamen und die eine oder andere Schwäche an den Vortagen vergessen ließen.

So liebäugelte nicht nur Carolin Morassi nach dem Vorlauf über die 100m Schmetterling in ihrer Altersklasse (Dritte in 1:03,24 Minuten) mit einem weiteren Podestplatz, nachdem sie zum Auftakt bereits Rang zwei über die doppelt so lange Schmetterlingsstrecke belegt hatte. Mit Vereinsrekordzeit von 2:15,95 Minuten. Auch über die 100m-Distanz hatte sie ihre eigene Schwimmvereinsbestmarke aus dem Mai vergangenen Jahres (1:02,92 Minuten) im Visier. In 1:02,53 knackte sie diesen und durfte sich zudem über ihre zweite Vizemeisterschaft bei diesen Titelkämpfen freuen. „Das war richtig spannend“, musste Patrick Engel und das SVG-Team aber ein wenig zittern, bis der Platz unter Dach und Fach war.

Bereits im Vorlauf hatte Maximilian Forstenhäusler seinen Vereins-Hausrekord über die 100m Schmetterling auf 55,93 geschraubt und qualifizierte sich damit als Dritter für die Entscheidung. Dort drehte er nochmals auf und hatte vor allem einen unheimlich starken Endspurt. „Das war ein Mega-Rennen“, jubelte Patrick Engel nach dem Zielanschlag des Gmünders. 55,54 Sekunden bedeuteten nicht nur eine weitere Verbesserung des Vereinsrekords, sondern auch Rang drei. Damit hatten die Titelkämpfe für Maximilian Forstenhäusler ein kleines Happy-End, nachdem er zuvor mehrmals zwar in einem Finale stand, es aber nie auf einen (erhofften) Podestplatz schaffte.

Auch Per Kleinschmidt verbesserte bereits im Vorlauf des Jahrgangs 1997/98 seinen Vereinsrekord über die 50m Rücken auf 27,34 Sekunden und macht sich damit ein erstes Geschenk zu seinem 19. Geburtstag an diesem Tag. Ein zweites sollte dann im Finale folgen. Hier verbesserte er nach einem exzellenten Start seine Marke nochmals und belegte in 27,08 Sekunden. Zum Sprung auf das Siegerehrungspodest fehlten ihm dann am Ende nur 17 Hundertstelsekunden. „Auf einer 50m-Strecke kann immer so viel passieren und es ist am Ende stets verdammt eng“, meinte Patrick Engel, der auch hier mit seinem Schützling sichtlich zufrieden war. Dies galt auch für Patrick Dalferth, der schon über die 100m Rücken mit Platz drei im Jahrgang 1999 einen regelrechten „Husarenritt“ abgeliefert hatte. Über die halb so lange Distanz fand er sich nach dem Vorlauf in 27,45 Sekunden als Zweiter seiner Altersklasse im Endlauf wieder. Dort wollte er aber ein wenig zu viel. In 27,53 Sekunden kam er als Fünfter ins Ziel.

Vollkommen überraschend hatte sich sein Bruder Philipp Dalferth in 4:10,61 Minute als Siebter in das Finale im Jahrgang 2001 über die 400m Freistil geschwommen. Dort kaonnte er sich in einem beherzten Rennen nochmals steigern. In für ihn ausgezeichneten 4:09,18 Minuten belegte er dann Platz acht. Schon in der kommenden Woche geht es erneut in die deutsche Hauptstadt: zu den Deutschen Meisterschaften in der offenen Klasse, die vom 15. bis 18. Juni an gleicher Stelle wie die Jahrgangsmeisterschaften stattfinden werden. Dann wird auch Henning Mühlleitner zur Mannschaft stoßen, der die Nachwuchstitelkämpfe im Hinblick auf die die kommenden Titelkämpfe sausen hat lassen. Damit wird der SVG voraussichtlich mit einem Sextett in Berlin vertreten sein.

 Gmünder Tagespost 05.06.2017