Die Männer-Staffeln als Lichtblick - deutsche Meisterschaften in Berlin

Henning Mühlleitner

Irgendwie fehlte der letzte Biss. So recht wollten die Asse des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd bei den deutschen Meisterschaften in Berlin nicht ins Rollen kommen. Zwar gab es sieben neue und einen eingestellten Vereinsrekord, doch war dafür vor allem Henning Mühlleitner zuständig. Aber auch ihm gelang kein „Kracher“ und der „Überflieger“ der vergangenen Jahre beim SVG tat sich doch das eine oder andere Mal schwer bei seinen Rennen. Zum Abschluss der Titelkämpfe schwamm er sich mit Vereinsrekordbestzeit von 1:49,25 Minuten gerade noch als Achter in den Endlauf über 200 Meter Freistil. Zwei Hundertstelsekunden langsamer und er hätte sich im B-Finale wiedergefunden. In der Entscheidung konnte er diese Marke dann noch auf 1:48,86 Minuten steigern. Dies brachte ihm in einem hochkarätigen Endlauf immerhin Rang sechs ein. Damit reiht er sich auch über diese Strecke in die nationale Spitzenklasse ein.

Am Samstag hatte Mühlleitner auch im Vorlauf über 400 Meter Lagen seine SVG-Bestmarke um gute 2,56 Sekunden auf starke 4:22,01 Minuten verbessert. Damit wäre er als Zweiter in das Finale eingezogen, doch verzichtete er mit Blick auf die 200 Meter Freistil darauf. „Es war ein gutes Rennen, aber die 200 Meter Freisitl genießen einfach Vorrang“, begründete Gmünds Trainer Patrick Engel die Maßnahme.

Weitere SVG-Vereinsrekorde hatte Henning Mühlleitner zu Beginn der Meisterschaften im Vorlauf über 400 Meter Freistil in 3:48,34 Minuten (im Finale wurde er in 3:50,93 Minuten Dritter) sowie ebenfalls im Vorlauf über 200 Meter Lagen in 2:05,32 Minuten aufgestellt. Auch hier stand er dann im Finale und wurde Achter (2:05,87 Minuten). Der Gmünder wird bereits am kommenden Wochenende wieder im Einsatz sein und beim mit Weltklasseathleten überaus stark besetzten „Sieben-Hügel-Schwimmfest“ in Rom mit einer Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) am Start sein.

Maximilian Forstenhäusler konnte als Startmann der 4x100-Meter-Freistilstaffel des Schwimmvereins seinen Vereinsrekord von 51,59 Sekunden einstellen, doch tat er sich dann in seinen Einzelrennen etwas schwer. Immerhin qualifizierte er sich für das B-Finale über 200 Meter Lagen und wurde dort in für ihn guten 2:06,64 Minuten Achter. Im Einzel über 100 Meter Freistil kam er nach 51,76 Sekunden ins Ziel und belegte damit Platz 21. Einen Rang besser platzierte er sich in 55,87 Sekunden über 100 Meter Schmetterling. „Das war eine gute Leistung von ihm“, sagte Engel.

Ich hatte einige Zeit Hoffnung auf einen Podiumsplatz. Patrick Engel, SVG-Trainer

Über 200 Meter Freistil kamen Philipp Dalferth in 1:57,01 Minuten und Marc Schneider in 1:57,43 Minuten auf den Rängen 39 und 43 ins Ziel. Patrick Dalferth war am Wochenende noch über 50 Meter (27,63 Sekunden) und 200 Meter Rücken (2:14,68 Minuten) im Einsatz und belegte dort die Plätze 29 und 40.

Schwer tat sich auch Carolin Morassi. Immerhin konnte sie sich in 2:18,78 Minuten über 200 Meter Schmetterling für das B-Finale qualifizieren, das sie mit einer Steigerung auf 2:17,08 prompt gewann. Auf Platz 18 war sie nach 2:23,87 Minuten im Ziel der 200 Meter Lagen. Überhaupt nicht in Schwung kam sie über 100 Meter Schmetterling, die sie ausgerechnet an ihrem 17. Geburtstag in 1:04,14 Minuten auf Rang 24 beendete. Damit konnte sie sich nicht (wie von Patrick Engel erhofft) für ein Finale qualifizieren. „Sie hat einfach kein Wassergefühl bekommen“, lautete das Fazit des SVG-Trainers.

Dafür konnte Engel nach den beiden Freistilstaffeln ordentlich jubeln. „Das war jeweils eine großartige Schwimmshow unserer Quartette, ich bin fast ausgeflippt“, ließ er nach den beiden Rennen seinen Emotionen freien Lauf. Waren schon die 7:42,53 Minuten über 4x200-Meter mit Maximilian Forstenhäusler, Philipp Dalferth, Marc Schneider und Patirck Dalferth und Rang fünf schon aller Ehren wert, setzte das Team mit Maximilian Forstenhäusler, Henning Mühlleitner, Marc Schneider und Patrick Dalferth in 3:28,48 Minuten (und Platz sechs) dem Ganzen über 4x100-Meter noch ein Sahnehäubchen obenauf. „Einige Zeit lang hatte ich Hoffnung auf einen Podiumsplatz“, sagte Engel. Doch der ging in diesem Jahr (noch) nicht in Erfüllung.

Gmünder Tagespost 18.06.2017