Henning Mühlleitner EM-Dritter - Der Gmünder schlägt am ersten Tag der Europameisterschaften in Glasgow über 400 Meter Freistil als Dritter an.

Henning Mühlleitner hat zwar im vergangenen Herbst seinen Heimatclub Schwimmverein Gmünd Richtung Neckarsulm verlassen, am Freitag drückten aber seine Eltern in der Gutenbergstraße und die ganze Gmünder Schwimmerfamilie „ihrem“ Henning die Daumen fest – und es half. Mühlleitner gewann sensationell im Finale über 400 Meter Freistil bei den Schwimm-Europameisterschaften in Glasgow die Bronzemedaille. „Einfach super“, postete SVG-Vorsitzender Roland Wendel und Ehrenpräsident Wolfgang Patzke meinte fachmännisch: „Bärenstark, vor allem der Endspurt“. Mühlleitners Heimtrainer Hannes Vitense war auf der Tribüne außer sich vor Freude.

Schon im Vorlauf ließ Henning aufhorchen: Platz drei nach 3.47,29 Minuten hinter dem Favoriten Myk Romanchuk (3.46,95) aus der Ukraine und dem Deutschen Meister Poul Zellmann (3.47,14) aus Magdeburg – sollte da gar ein Podiumsplatz drin sein. „Der Schwede Viktor Johansson und Felix Auboeck aus Österreich werden wohl stärker sein“, meinte Patzke skeptisch. Doch im Finale kam alles anders: Während Romanchuk (3.45,88) klar vorneweg preschte und Poul Zellmann unerwartet einbrach, lieferten sich fünf Athleten über die gesamten 400 Meter ein packendes Rennen, wobei Henning stilistisch und taktisch glänzte: In starken 3.47,18 Minuten schlug er als Dritter nur 0,16 Sekunden hinter Her Christiansen aus Norwegen an. Felix Auboeck (3.47,24) wurde Vierter, Johansson (3.47,74) Fünfter, Poul Zellmann blieb nur Rang 7.

Bei der Siegerehrung stand Henning Mühlleiter strahlend, aber auch etwas schüchtern auf dem Podest – der 21-Jährige konnte diesen Riesenerfolg auf großer internationaler Bühne kaum fassen.

© Gmünder Tagespost 03.08.2018