Schon nach den ersten drei Tagen hat das Team des Schwimmverein Gmünd bei den Deutschen Jugend-Jahrgangsmeisterschaften in der Sprung- und Schwimmhalle des Europa-Sportparks von Berlin schon die optimistischsten Erwartungen klar übertroffen. Zwei Silbermedaillen für Marie Fuchs (Jahrgang 2005) über 50 Meter Schmetterling und 100 Meter Brust, zwei Bronzemedaillen für ihre Zwillingsschwester Paula Fuchs über 50 Meter Schmetterling und 100 Meter Rücken und eine Bronzemedaille über 200 Meter Schmetterling für Ida Schneider. Dazu zweimal ein undankbarer vierter Platz, insgesamt elf zum Teil völlig unerwartete Finalteilnahmen! „Damit hatten wir nicht einmal zu träumen gewagt, unsere Mädchen sind über sich hinausgewachsen“, freuten sich Trainer Björn Koch und seine Assistentin Dany Fuchs. SVG-Vorsitzender Roland Wendel schickte von Schwäbisch Gmünd aus ganz begeistert Glückwünsche in die Bundeshauptstadt: „Der Schwimmverein Gmünd hat seinen guten Ruf im Deutschen Schwimmverband erneut untermauert, auf die Leistungsexplosion unserer Mädchen sind wir richtig stolz. Ihr Trainingsfleiß hat sich gelohnt und die Unterstützung der Gmünder Bäderbetriebe mit Geschäftsführer Thomas Vetter und Stadtwerke-Direktor Peter Ernst war ein wesentlicher Baustein dieser tollen Erfolge!“
Gleich am ersten von sechs Wettkampftagen gab es für den SVG eine sensationelle Medaille: Ida Schneider steigerte sich über 200 Meter Schmetterling als Vorlaufvierte im Finale von 2.23,17 Minuten auf bärenstarke 2.21,06 Minuten und holte sich damit hinter Abonnementssiegerin Lisa-Marie Finger vom SC Neukölln-Berlin (2.12,08) und Isabel Blasius (SC Neustadt) die Bronzemedaille. Paula Fuchs stand ebenfalls unerwartet im Finale der besten acht – am Ende belegte sie in 2.27,04 Minuten den siebten Platz, nach dem Vorlauf war sie mit neuer Bestzeit von 2.23,26 Minuten noch Sechste.
Gleich drei Gmünderinnen qualifizierten sich fürs Finale der besten acht über 100 Meter Freistil – Marie Fuchs mit 58,04 Sekunden als Dritte, die Süddeutsche Meisterin Ida Schneider mit Bestzeit von 58,16 als Fünfte und Paula Schneider mit 59,10 als Achte. Im Endlauf dominierte Lisa-Marie Finger mit 56,05 Sekunden klar, dahinter hielt Marie Fuchs lange im Kampf um Edelmetall, im Finish blieb ihr obwohl sie mit 57,52 Sekunden erstmals die 58-Sekunden-Grenze knackte, hauchdünn hinter Maya Werner (Nikar Heidelberg) und Leonie-Sarah Tenzer (Frankfurt) leider nur der vierte Platz. Ida Schneider bestätigte ihre gute Form mit 58,56 Sekunden als Sechste und Paula Fuchs wurde in 59,11 Sekunden Achte.
Am Mittwoch gab es im Europark ein seltenes Erlebnis zu bestaunen: Nach dem Finale über 50 Meter Schmetterling standen die Fuchs-Zwillinge gemeinsam auf dem Podest. Marie wurde in 27,46 Sekunden knapp hinter Dauer-Siegerin Lisa-Marie Finger (27,26) Deutsche Vizemeisterin und Paula Fuchs fischte in 27,95 Sekunden ihre erste Bronzemedaille aus dem Wasser. Wenige Minuten später durfte Paula Fuchs erneut aufs Podest klettern: Nach 1.07,27 Minuten und Platz 6 nach dem Vorlauf rückte sie im Finale über 100 Meter Rücken dank eines grandiosen Schlussspurts in 1.05,69 Minuten hinter Maya Werner (Nikar Heidelberg) in 1.03,62 Minuten und Masaria Wolf (SG Frankfurt) noch auf den Bronzemedaillenplatz vor.
Am Christi-Himmelfahrtstag hatte Marie Fuchs über 100 Meter Brust einen ganz großen Auftritt. Im Finale lieferte sie sich mit der Favoritin und Siegerin Saskia Blasius aus Neustadt (1.11,02 Minuten) ein packendes Duell und schlug einen Wimpernschlag später in 1.11,18 Minuten vor Soraya Ebrahimi (Sportunion Neckarsulm) als Silbermedaillengewinnerin an. SVG-Ehrenvorsitzender und Rekorsachbearbeiter Wolfgang Patzke funkte gleich seine Glückwünsche nach Berlin: „Das ist ein großartiger neuer Vereinsrekord, die alte Bestmarke hielt seit über 18 Jahren die Europameisterschaftsteilnehmerin Kerstin Vogel“.
Auch Ida Schneider durfte an ihrer zweiten Medaille „schnuppern“. Mit 2.05,47 Minuten qualifizierte sie sich als Dritte für das Finale. Bestzeit und Vereinsrekord. Obwohl sie sich im Endlauf nochmals steigerte (2.05,02), verfehlte sie als Vierte das Podest. Dennoch, eine Superleistung.
Strahlende Gesichter gab es auch bei Heike Stotz (2007) und ihrer Schwester Kathrin Stotz (2005), die mit neuen Bestzeiten völlig unerwartet über 400 Meter Lagen die Endläufe erreichten. Mit guten Zeiten und respektablen Mittelfeldplatzierungen überzeugten die Stotz-Geschwister auch über 100 Meter Brust, „Nesthäkchen“ Marit Bommers über 200 Meter Schmetterling, 200 Meter Freistil und 50 Meter Brust sowie Jan Klein über 200 Meter Freistil. Von Freitag bis Sonntag gehen die Titelkämpfe weiter.