Mitgliederversammlung Schwimmverein Schwäbisch Gmünd am 19.07.2023

Bei der Mitgliederversammlung des Schwimmvereins Schwäbisch Gmünd in der Aula des Berufsschulzentrums wurde Roland Wendel zum zehnten Mal zum Vorsitzenden gewählt. „Seit Mai 2003 hat er für unseren Verein, der von der Größe und der Vielfalt der Aufgaben her mit einem mittleren Unternehmen zu vergleichen ist, herausragende Leistungen erbracht, ganz besonders in den krisengeplagten letzten drei Jahren“, betonte Ehrenvorsitzender Wolfgang Patzke und überraschte Roland Wendel mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.  Der dankte allen Mitgliedern dafür, „dass wir es geschafft haben, unsere gemeinsame Sache Schwimmsport wieder ins Laufen zu bringen“.

Wie ein roter Faden zogen sich die Auswirkungen von Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation auf den Schwimmverein durch alle Berichte der Funktionsträger/innen. Beim Sturz von einem Ausnahmezustand in den nächsten hätten „entscheidungsberechtigte Gremien teilweise vollkommen überreagiert“, sagte Wendel in seinem Rechenschaftsbericht, gab aber zu bedenken: „Im Nachhinein lässt sich das heute leicht sagen, alle waren verunsichert ob der Folgen für unser Leben“. Ohne Not seien Bäder geschlossen und Wassertemperaturen abgesenkt worden. In Gmünd sei eine Schließung gerade noch vermieden worden, viele Schwimmerinnen und Schwimmer seien chronische erkältet gewesen – Wendel: „Das war wettbewerbsverzerrend, weil unsere sportliche Konkurrenz im Rest der Republik ohne jede Einschränkung der Wassertemperaturen weitertrainieren konnten“.

SVG bei Ukraine-Hilfe vorbildlich

Als wegen der Energiekrise der öffentliche Badebetrieb eingestellt wurde, habe der SVG sofort die Initiative ergriffen und über mehrere Wochen hinweg den ukrainischen Flüchtlingen, in der Spitze waren es 85 Personen, eine Schwimmmöglichkeit angeboten, blickte Wendel zurück. Alle anderen Vereine der Stadt seien ebenfalls zur Hilfe aufgerufen gewesen, sie hätten es in der Summe aber nicht mal auf fünf ukrainische Sportler gebracht, denen ein Sportangebot gemacht wurde.

Den seit knapp zwei Jahren tätigen hauptamtlichen Trainer Björn Koch lobte Wendel für dessen „große persönliche Engagement und sein Gefühl für das Machbare“: „Damit hat er sich blendend in den Verein integriert und die Schwimmerinnen und Schwimmer zu neuen persönlichen Höchstleistungen geführt“. Aber auch bei der vom Stadtverband Sport betriebenen Kinderschwimmschule helfe Koch tatkräftig mit, junge Talente an den Leistungssport heranzuführen.

Neues Hallenbad im Schießtal

Klar positionierte sich Wendel zum Thema Hallenbad und zum ständigen Kampf um mehr Wasserfläche: „Das Hallenbad in der Goethestraße ist jetzt mehr als 53 Jahre alt. Die Grenzen seiner Kapazität sind längst überschritten, der Reparaturstau beträgt mittlerweile über 20 Millionen Euro. Erstmals kostet jetzt ist die Sanierung des Bades mehr als ein Neubau. Das gibt zu der Hoffnung Anlass, dass die Vernunft siegt und es immer mehr Gemeinderäte gibt, die sich einen Neubau vorstellen können“. Offen sei aber der zeitliche Rahmen, weil die Baupreise weiter steigen und die wirtschaftliche Situation der Stadt Schwäbisch Gmünd mit sinkenden Gewerbesteuereinnahmen und steigenden Sozialkosten nicht allzu hoffnungsfroh stimme. Deshalb sieht Wendel nur eine Alternative: „Ein Neubau einer funktionalen Schwimmhalle mit einem 50-Meter-Sportbecken auf dem Gelände des Bud-Spencer-Bades, wo die Kosten vorher vernünftig und stabil kalkuliert werden können.

In einer solchen Halle könnten durch einen Hubboden und durch ein integriertes Nichtschwimmerbecken alle Nutzergruppen ihre neue Heimat finden. Die Zeit der architektonischen Prunkbauten ist endgültig vorbei“.

Verabschiedungen

Mit lobenden Dankesworten verabschiedete Wendel Sportvorstand Stefan Talgner, der über zehn Jahre diese wichtige Funktion mit großer Umsicht und Ruhe geführt habe, insbesondere bei der jährlichen Neuverteilung der Gruppen und der Suche nach den dafür notwendigen Trainern und Übungsleitern, sowie Susanne Wendel-Funk, die viele Jahre für das Lehrwesen zuständig war.

Große sportliche Erfolge

Trotz der vielen Restriktionen hätten die Schwimmerinnen und Schwimmer, so Wendel, in den letzten beiden Jahren viele große Erfolge in der deutschen Spitzenklasse gefeiert (über die wir in dieser Zeitung ausführlich berichtet haben). Höhepunkte im Gmünder Sportgeschehen seien, so Wendel weiter, die beiden eigenen Veranstaltungen Mugele-Cup und Deutsche Hochschulmeisterschaften gewesen. Letztere seien ein toller Erfolg gewesen: „So etwas Großes hatte es im Gmünder Freibad seit dem Länderkampf Deutschland gegen Italien im Jahr 1951 nicht mehr gegeben“. Wendel dankte allen, die sich dafür einsetzten haben, dass diese Veranstaltung so reibungslos und professionell ablief, insbesondere auch der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.

Kinder weg vom Sofa locken

Als die große Herausforderung der Zukunft bezeichnete es Wendel, die durch Krisen verursachten Lücken bei der Mitgliederzahl und den Nachwuchstalenten wieder zu schließen. Das werde bei den bei den Kindern der Jahrgänge 2013 und 2014 zwar nicht mehr gelingen, „doch wir müssen versuchen, die vielen Kinder, die dem Sport verlorengegangen sind, durch unser Engagement vom Sofa und dem Smartphone weg wieder ins Hallenbad zu bekommen“. Bei der Mitgliederzahl sei der Tiefpunkt von 2020 mit erstmals unter 1000 derzeit wieder etwas aufgeholt, doch mit rund 1100 Mitglieder „sind wir nicht zufrieden, da wir vor der Pandemie 1200 Mitglieder hatten“.

Die sportliche Erfolgsbilanz untermauerte Sportvorstand Stefan Talgner mit Daten und Fakten. Er dankte den Trainern, Eltern und Aktiven für den enormen zeitlichen Aufwand, den sie leisten.

Durch Sponsoring kompensieren

Mit den vergangenen zwei Berichtsjahren zeigte sich Sylvia Abele, die für die Finanzen zuständige stellvertretende Vorsitzende, „angesichts der Umstände einigermaßen zufrieden“. Die verminderten Einnahmen seien durch deutlich verminderte Ausgaben im sportlichen Bereich kompensiert worden. 2022 seien die Ausgaben wieder deutlich gestiegen: „Durch die Einnahmen aus dem Mugele-Cup, Spenden sowie Zuschüssen konnten wir das Jahr 2022 aber ordentlich abschließen. Mit dazu beigetragen habe, so Sylvia Abele, „dass sich die Eltern an den Reisekosten und an den Meldegeldern bei privaten Veranstaltungen beteiligen“. Der Verein strebe an, dies durch weitere Sponsoringeinnahmen zu kompensieren.

Detailliert beschrieb die stellvertretende Vorsitzende Gabi von Abel über die meist abseits der öffentlichen Wahrnehmung im Stillen geleistete Arbeit in ihrem Ressort „Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport“. Wir werden darüber in einem Extra-Artikel berichten.

Neuwahlen alle einstimmig

Die anstehenden Neuwahlen für die nächsten zwei Jahre brachten für alle Posten folgende (einstimmige) Ergebnisse:

Geschäftsführender Vorstand:

Vorsitzender: Roland Wendel, Stellvertretende Vorsitzende Finanzen: Sylvia Abele, Stellvertretender Vorsitzender Sport: Veit Botsch, Stellvertretende Vorsitzende Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport: Gabi von Abel.

Ressortleiter/innen:

Bernd Schabel, Steffen Kientz, Stephanie Lewis, Anna Sobl, Uschi Vester, Sascha Rofka, Claudia Strnad, Daniel Hägele, Daniela Fuchs, Winfried Hofele, Dr. Barbara Held, Marc Schneider, Thilo Frank, Udo Hägele, Barbara Schuster-Gratz, Birgit Schabel und Holger Maier.

Ehrungen

Die Silberne Ehrennadel für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Andrea Peitz, Stefan Behringer, Anna Botsch, Karolin Vogt, Petra Lang, Ulrich Lang, Solveig Rofka, Holger Scholze, Thomas Bauer, Labrini Blumer, Rolf-Dieter Blumer, Kai Krause, Patricia Sobl, Magdalena Röhrle, Martin Röhrle, Tim Schwarzkopf, Wolfgang Schwarzkopf, Philipp Sobl, Arno Strobel.

Die Goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten: Daniela Fuchs, Irmtraud Rabia, Roland Kucher, Hans Mack, Anton Schuster.
Mit der SVG-Ehrenplakette wurde Claudia Schneider für ihren außerordentlichen Einsatz im Bereich Catering ausgezeichnet.

Die Ehrenplakette des Schwimmverbandes Württemberg (SVW) bekam Sylvia Abele verliehen und die SVW-Ehrennadel in Silber erhielt Stefan Talgner.
Zum Ehrenmitglied wurde Roland Wendel ernannt.