Baden-württembergische Mastersmeisterschaften in Karlsruhe: 16-mal Gold für den Schwimmverein Gmünd

Die Corona-Pandemie und die durch die Energiekrise bedingte Schließung von Schwimmbädern bzw. Senkung der Wassertemperaturen wirken sich langfristig negativ auf den Mastersschwimmsport aus; besonders bei den höheren Altersklassen sinken die Teilnehmerzahlen deutlich. Nur 218 Aktive bei den offenen baden-württembergischen Meisterschaften in Karlsruhe sind der Beleg dafür. Auch der Schwimmverein Gmünd stellte nur ein kleines Team, das allerdings sehr erfolgreich war: 16 Gold-, vier Silber- und sieben Bronzemedaillen standen am Ende zu Buche.

Keine Probleme sich die Titel zu sichern hatten die drei ältesten Gmünder Senioren: Roland Aubele (AK 80) gewann die 50 Meter Schmetterling und 50 Meter Freistil, Winfried Hofele (AK 75) die 200 Meter Freistil, 100 Meter Rücken und die 50 Meter Freistil, SV-Vorsitzender Roland Wendel die 50 Meter Freistil, 100 Meter Lagen, 50 Meter Brust und 100 Meter Freistil.

Mehr kämpfen mussten da schon die „Youngsters“. Besonders das „Masters-Küken“ Fabian Blessing in der AK 20. Über 200 Meter Brust lag der Gmünder 199 Meter in Führung, mit dem letzten Armzug verdrängte ihn Jan-Philipp Grab von der SRK Karlsruhe in 2.31,09 gegenüber 2.31,36 Minuten auf den zweiten Platz. Dafür drehte Blessing über 50 Meter und 100 Meter Brust den Spieß herum: Im Sprintrennen schlug er nach 30,47 Sekunden knapp vor Felix Brazel vom TuS Metzingen an, über 100 Meter zeigten die Uhren sowohl für Fabian als auch für den Enkel der SV-Legende Ernst Brazel 1.07,42 Minuten. Die Zielrichter sahen Blessing aber vorne.

Fleißig Medaillen sammelte Daniel Hägele in der AK 45. Über 100 Meter Schmetterling durfte er sich sogar über seinen ersten Titel bei baden-württembergischen Meisterschaften freuen, dazu holte er sich noch vier Bronzemedaillen – über 50 Meter Brust, 50 Meter Schmetterling, 100 Meter Lagen und 100 Meter Brust. Wolfgang Merk (AK 55) sicherte sich über 50 Meter Brust Bronze und über 100 Meter Brust Silber.

Bei den Frauen sorgten die beiden einzigen Gmünder Starterinnen in der AK 50 für ein Novum: Über 50 Meter Rücken schlugen Manuela Hieber und Claudia Strnad gleichzeitig nach 39,47 Sekunden an, auch die Zielrichter konnten keinen Unterschied erspähen – für beide Schwimmerinnen die Goldmedaille war die sportlich richtige Entscheidung. Auf Platz 3 folgte Kerstin Thomas vom SV Cannstatt nur mit sechs Hundertstel Abstand. Die beiden Gmünder Masterinnen sicherten sich in weiteren Rennen noch einen kompletten Medaillensatz: Claudia Silber über 50 Meter Schmetterling und Bronze über 50 Meter Freistil, Manuela Silber über 100 Meter Rücken und Bronze über 100 Meter Freistil.

Zweimal Meistertitel, eine Vizemeisterschaft und ein dritter Platz – das war die im Vergleich zu den Vorjahren geringe Ausbeute des SVG, weil die AK 280 nicht besetzt werden konnte. Das führte zu einem „historischen“ Ereignis. Erstmals war in einer 4 x 50 Meter-Lagenstaffel der Männer der Brustschwimmer der schnellste des Quartetts: Der 23-jährige Fabian Blessing sorgte für Rückenschwimmer Winfried Hofele (76 Jahre), Schmetterling Roland Wendel (65 Jahre) und Krauler Roland Aubele (80 Jahre) für so viel Vorsprung, dass es in der AK 240 (Gesamtalter der Staffel 240 bis 280 Jahre) in 2.27,65 Minuten zu einem deutlichen Sieg über den Favoriten SV Cannstatt (2.29,57) reichte. Über 4 x 50 Meter Freistil der Männer mussten Fabian Blessing, Wolfgang Merk, Daniel Hägele und Roland Wendel in der AK 160 starten und sich mit Platz 3 zufriedengeben. Dafür ließen sich Manuela Hieber, Wolfgang Merk, Claudia Strnad und Roland Wendel über 4 x 50 Meter Lagen Mixed die Goldmedaille in 2.29,79 Minuten nicht entgehen. Die 4 x 50 Freistilstaffel Mixed mit Claudia Strnad, Manuela Hieber, Roland Aubele und Roland Wendel konnten trotz eines tollen Endspurts des SVG-Vorsitzenden (27,4 Sekunden) in 2.09,89 Minuten das Quartett von Rot-Weiß Lörrach (2.08,42 Minuten) nicht mehr vom ersten Platz verdrängen.