DMS - Gmünder Damen stürmen in die 2. Bundesliga - Überlegener Sieg in der Oberliga Baden-Württemberg mit geschlossener Mannschaftsleistung

Mit einer beeindruckenden geschlossenen Spitzenleistung gewannen am Sonntag im heimischen Hallenbad an der Goethestraße die Damen des Schwimmvereins Gmünd die Wettkämpfe um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg und stürmten fulminant in die 2. Bundesliga Süd. Die Mädchen des Trainergespanns Björn Koch und Dany Fuchs hatten nach 34 Rennen mit großartigen 20.697 Punkten genau 1.166 Zähler mehr als der stark eingeschätzte SV Cannstatt (19.531) und der SV Regio Stuttgart (18.663). Die 20.697 Punkte hätten in der 2. Bundesliga Süd zum 2. Platz nach dem Bundesligaaufsteiger SC Chemnitz und vor der SG Regio Karlsruhe gereicht; sogar in der 1. Bundesliga hätten sich die Gmünderinnen behaupten können. Kein Wunder, dass bei der Siegerehrung am Sonntagabend das Gmünder Hallenbad förmlich bebte. Sportbürgermeister Christian Baron gratulierte bei tosendem Applaus aller Teilnehmer herzlich: „Ganz Schwäbisch Gmünd ist stolz auf diese tollen jungen Frauen!“ Und Roland Wendel bedankte sich für „super Wettkämpfe, die gezeigt haben, dass Mannschaftswettbewerbe auch im Schwimmen attraktiv und von großer Bedeutung sind“. Der Schwimmvereinsvorsitzende musste nur ein kleines Malheur bedauern: „Leider sind die großen Pokale für die Sieger SV Gmünd bei den Damen und SV Mannheim bei den Herren wegen des Poststreiks nicht rechtzeitig in Gmünd angekommen, wir werden sie aber nachsenden!“

 „Stolz wie Bolle“ war natürlich SVG-Trainer Björn Koch: „Alle Schwimmerinnen haben meine Erwartungen erfüllt, sogar übererfüllt. Wir hatten keinen einzigen Ausfall, obwohl nicht alle Mädchen gesundheitlich topfit waren. Das ist schon außergewöhnlich bei insgesamt 34 Einzelrennen und spricht für einen tollen Teamgeist“. Bei den Mannschaftsmeisterschaften werden die erzielten Zeiten mit Punkten (Basis ist der jeweilige Weltrekord = 1.000 Punkte) bewertet und dann aufaddiert. Eine Schwimmerin darf nur fünfmal an den Start gehen, deshalb ist die Mannschaftsaufstellung immer auch eine schwierige Rechenaufgabe.

 

Marie Fuchs (Geburtsjahrgang 2005) war mit 3.227 Punkten in fünf Rennen die fleißigste „Sammlerin“.

Mit ihren 26,25 Sekunden (666 Punkte) über 50 m Freistil stellte sie den bestehenden Vereinsrekord ein, über 200 m Brust verbesserte sie ihren eigenen Vereinsrekord sogar auf 2.31,99 Minuten (694). Die 50 m Brust legte sie in 33,24 Sekunden (634) zurück, über 100 m Brust wurde sie mit 1.11,42 Minuten (665) gestoppt und auf der „Nebenstrecke 100 m Rücken schaffte sie mit 1.06,27 Sekunden (568) ebenfalls eine beachtliche Punktezahl. „Ich wünsche ihr, dass sie in den nächsten Wochen endlich mal gesund bleibt, dann können wir im Sommer mit weiteren Steigerungen bei ihr rechnen“, urteilte Björn Koch.

Ida Schneider (2005) imponierte trotz vorausgegangener Erkältung und reduziertem Training mit ihrem großen Kämpferherz und er schwamm in fünf Rennen 3.176 Punkte. Über 400 m Freistil blieb sie mit 4.27,40 Minuten (670) nur um fünf Zehntelsekunden über dem Vereinsrekord. Ihre weiteren Einzelzeiten: 200 m Freistil 2.04,67 Minuten (692), 200 m Schmetterling 2.23,23 Minuten (582), 100 m Freistil 57,93 Sekunden (652) und 100 m Schmetterling 1.05,44 Minuten (580).

Auf 3.165 Punkte brachte es Paula Fuchs (2005). Ihre 28,04 Sekunden (657) über 50 m Schmetterling bedeutete neuen Vereinsrekord. Über 200 m Rücken verbesserte sie ihre Bestzeit auf 2.16,64 Minuten (659). Nahe an ihren Hausrekorden bleib sie über 100 m Schmetterling mit 1.02,65 Minuten (661), über

100 m Rücken mit 1.04,11 Minuten (627) und über 50 m Rücken mit 30,63 Sekunden (561).

Absolut begeistert war Björn Koch von Kathrin Stotz (2005), die in fünf Rennen gleich viermal ihren Hausrekord verbesserte: Über 200 m Lagen auf sensationelle 2.21,85 Minuten (634), über 400 m Lagen auf 5.03,13 Minuten (623), über 1500 m Freistil auf bärenstarke 17.52,44 Minuten (627) und über 100 m Freistil auf 59,03 Sekunden (616). Die 100 m Lagen legte sie in 1.07,29 Minuten (592) zurück; unterm Strich waren dies 3.092 Punkte.

Obwohl sie eine Knieverletzung schmerzte, biss Dana Akhmedova (2002) tapfer auf die Zähne und erkämpfte in vier Rennen 2.469 Punkte für ihre Mannschaft. Ihre Einzelleistungen: 100 m Brust in 1.11,74 (656), 50 m Schmetterling in 29,54 Sekunden (562), 50 m Brust in 33,37 Sekunden (622) und

200 m Brust in 2.37,03 Minuten (629).

Flora Talgner (2003) überraschte auf den „langen Kanten“ mit neuen persönlichen Bestzeiten: Über 800 m Freistil mit 9.26,29 Minuten (606) und über 400 m Freistil mit 4.32,57 Minuten (618). Auch über 200 m Freistil blieb sie mit 2.09,14 Minuten (623) über der 600-Punkte-Marke, so dass es total wichtige 1.847 Punkte waren,

Friedericke Hoyer (1998), die eigentlich bei den Masters schwimmt, war eine ebenso zuverlässige wie wertvolle Sammlerin von 1.618 Punkten in drei Rennen:  100 m Lagen in 1.07,22 Minuten (579), 50 m Rücken in 32,52 Sekunden (469) und 50 m Freistil in 27,64 Sekunden (570).  Heike Stotz (2007) steigerte ihre Bestmarke über 200 m Lagen auf gute 2.27,56 Minuten, auch über 400 m Lagen erfüllte sie mit 5.14,90 Minuten (556) die Erwartungen. Insgesamt kam sie auf 1.118 Zähler. „Nesthäkchen“ Marit Boomers (2008) überzeugte bei ihrem ersten Start in der ersten Mannschaft über 200 m Schmetterling mit persönlicher Bestzeit von 2.29,78 Minuten (509) ebenso wie Leni Frank (2006) über 200 m Rücken, die ihre Bestzeit um knapp 8 Sekunden auf 2.32,83 Minuten (471) verbesserte.

Endstand Damen: 1. SV Schwäbisch Gmünd 20.697 Punkte, 2. SV Cannstatt 19.531, 3. SV Region Stuttgart 18.663, 4. SG Heddesheim 17.410, 5. SSG Reutlingen/Tübingen 17.360, 6. SSV Ulm 16.791, 7. SV Mannheim 16.623, 8. Aalener Sportallianz 16.331, 9. SK Sparta Konstanz 16.315, 10. TSG Backnang 10.487.

Endstand Männer: 1. SV Mannheim 20.427, 2. SGR Karlsruhe 18.094, 3. TSV Neustadt 16.535, 4. SV Region Stuttgart 16.452, 5. TSV RW Lörrach 15.648, 6. SG Reutlingen/Tübingen 15.139, 7. SK Sparta Konstanz 14.046, 8. SG Poseidon Eppelheim 13.303, 9. Sport-Union Neckarsulm II 13.182, 10. SV Bietigheim 12.002.