Deutsche Kurzbahnmeisterschaften Wuppertal - 13 hundertstel Sekunden fehlten zu Bronze

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris werfen ihre Schatten voraus. Bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften am vergangenen Wochenende in der „Schwimmoper“ in Wuppertal war die komplette deutsche Spitzenklasse am Start. Umso beachtlicher, wie sich die sechs jungen Damen und zwei Herren des Schwimmvereins Gmünd schlugen. Bei 23 Starts schafften Marie Fuchs zweimal und Paula Fuchs einmal den Einzug in den Endlauf, Heike Stotz qualifizierte sich fürs Jugendfinale und die 4 x 50 Meter Freistilstaffel mit Paula Fuchs, Flora Talgner, Ida Schneider und Marie Fuchs verfehlte die Bronzemedaille nur um den Wimpernschlag von 0,13 Sekunden hinter dem TSPK 1925 Köln. Trainer Björn Koch und Co-Trainerin Daniela Fuchs waren rundum zufrieden: „Unsere junge Mannschaft hat die Premiere in der Aktivenklasse mit Bravour gemeistert. 14 persönliche Bestzeiten, sechs Vereinsrekorde (VR) und sieben Vereinsaltersklassenrekorde (VAR) machen uns zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend auch im nächsten Jahr fortgesetzt werden kann“.

Marie Fuchs (Geburtsjahrgang 2005) untermauerte eindrucksvoll, dass sie zu den Top-Acht Sprinterinnen in Deutschland gehört. Gleich zweimal qualifizierte sie sich für das Finale. Über 50 Meter Schmetterling wurde sie in 27,69 Sekunden Achte, nachdem sie im Vorlauf als Siebte mit 27,63 Sekunden einen VR und VAR aufgestellt hatte. Im Finale über 50 Meter Freistil steigerte sie sich auf die Superzeit von 25,52 Sekunden (VR und VAR) und belegte damit den sechsten Platz. Über 100 Meter Freistil reichte es in 56,73 Sekunden (VR und VAR) zu Platz 18, mit 1.04,90 Minuten platzierte sie sich über 100 Meter Lagen an 16. Stelle und mit 1.02,32 Minuten war Marie als Elfte ganz dicht an der Qualifikation für das Finale über 100 Meter Schmetterling dran.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate wurde ihre Zwillingsschwester Paula Fuchs mit der aufs Hundertstel gleichen Zeit über die 100 Meter Schmetterling gestoppt, so dass sich die „Füchsinnen“ den elften Rang teilten. Auch Paula gelang das Kunststück, in ein Finale einzuziehen; und zwar mit Superleistungen über 200 Meter Rücken. Im Vorlauf verbesserte sie sich auf 2.13,68 Minuten (VAR), konnte dann aber im Endlauf den fünften Rang nicht ganz halten, der sechste Platz in 2.14,29 Minuten ist aber aller Ehren wert. Über 50 Meter Rücken schlug Paula in 29,71 Sekunden als 22., über 100 m Rücken in 1.03,35 Minuten und über 50 Meter Schmetterling in 28,18 Sekunden als 18. sowie über 100 Meter Freistil in 57,21 Sekunden als 24. an. Ihre gute Form unterstrich Paula mit starken Leistungen in den Staffeln.

Vier Starts, vier Bestzeiten – Heike Stotz (2007) präsentierte sich in Wuppertal in toller Verfassung. Das „Sahnestücken“ lieferte sie über 200 Meter Brust ab. Nach Platz 12 im Vorlauf mit 2.38,48 Minuten steigerte sich die 16-Jährige im Jugendfinale auf 2.37,73 Minuten und auf Rang 7. Mit 1.13,37 Minuten über 100 Meter Brust (Platz 20), 5.07,68 Minuten über 400 Meter Lagen (Platz 21) und mit 2.24,51 Minuten (Platz 19) hielt sie sich unter 60 Teilnehmerinnen als Jugendliche prächtig.

Ihre zwei Jahre ältere Schwester Kathrin Stotz konnte leicht grippegeschwächt leider nicht an ihre Bestform anknüpfen. Aber sie erreichte über die schwierigen Disziplinen 800 und 1500 Meter Freistil, 200 und 400 Meter Lagen immer noch ordentliche Mittelfeldplätze.

Dafür überzeugte Ida Schneider (2005) mit einer Supervorstellung über 400 Meter Freistil. Sie ging mutig an und hielt das hohe Tempo durch – beim Anschlag blieben die Uhren bei 4.20,31 Minuten stehen, neuer VR und VAR und ein respektabler 17. Rang. Zu Platz 19 reichte es für Ida über 200 Meter Freistil in 2.03,86 Minuten (VAR), über 200 Meter Schmetterling schaffte sie in 2.24,67 Minuten den 30. Platz.

Die Qualifikation für ein Einzelrennen bei den „Deutschen“ war für Flora Talgner (2003) und Jan Klein (2005) schon ein Riesenerfolg. Flora erreichte über 800 Meter Freistil in neuer Bestzeit von 9.24,43 Minuten als 30. das Ziel, Jan legte die 200 Meter Rücken in 2.08,18 Minuten zurück, womit er 28. wurde. Beide überzeugten, ebenso wie Lenny Kientz (2007), mit großartigen Zeiten in den Staffeln.

„Schade, dass es nicht zu einer Medaille gereicht, aber tolle Vorstellung der Mädels“, lobte Björn Koch die 4 x 50 Meter Freistilstaffel der Damen. Paul Fuchs begann mit 26,29 Sekunden (Bestzeit), Flora Talgner ließ 27,18 Sekunden folgen, Ida Schneider sprintete 26,46 Sekunden und Marie Fuchs (25,09 !!) hätte fast noch nach der Bronzemedaille gegriffen. Die Gesamtzeit von 1.45,02 (VR) reichte aber „nur“ zu Rang vier. Auf dem Podest standen die SG Essen (1.41,03), der SC Aqua Köln (1.43,59) und der TPSK 1925 Köln (1.44,89).  Vereinsrekord bedeuteten auch die 1.57,79 Minuten der 4 x 50 Meter Lagenstaffel der SVG-Damen. Paula Fuchs stellte als Startschwimmerin mit 29,57 über 50 Meter Rücken einen neuen VR auf, Heike Stotz absolvierte die 50 Meter Brust in 34,41 Sekunden, Marie Fuchs schmettere 27,66 Sekunden und Ida Schneider legte die 50 Meter Freistil in 26,15 Sekunden zurück.

Ebenfalls einen ordentlichen 9. Platz in 1.39,85 Minuten belegte die Gmünder 4 x 50 Meter Freistilstaffel mixed in der Besetzung Jan Klein (23,91 Sekunden), Lenny Kientz (24,76 Sekunden), Paula Fuchs (25,91 Sekunden) und Marie Fuchs (25,27 Sekunden). 

Der nächste große Wettkampf für den SV Gmünd sind die die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der 2. Bundesliga Süd am 16. und 17. Dezember in Freiburg. Dabei gehen die Gmünder mit einer Damen- und einer Männermannschaft an den Start.